Hertha-Traum von Europa League geplatzt - 1:3 bei Bröndby

Kopenhagen (dpa) · Die neue Saison hat für Hertha BSC mit einer großen Enttäuschung begonnen. Gleich zum Auftakt der Europa League kam das Aus. In Kopenhagen zeigten die Berliner eine schwache Leistung.

Der ehemalige Schalker Teemu Pukki hat den Berliner Traum von der Europa League jäh beendet. Der finnische Angreifer erzielte bei der 1:3 (1:2)-Niederlage von Hertha BSC bei Bröndby Kopenhagen sämtliche Treffer für die Gastgeber.

Der Fußball-Bundesligist gab damit den 1:0-Sieg aus dem Hinspiel leichtfertig aus der Hand und erlebte rund drei Wochen vor dem Liga-Start eine bittere Enttäuschung. Die Berliner hatten 2354 Tage auf einen internationalen Auswärtsauftritt warten müssen.

Pukki traf für die Dänen, die mit ihrem deutschen Trainer Alexander Zorniger nun in den Playoffs der Europa League stehen, in der 3., 34. und 52. Minute. Vedad Ibisevic hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die insgesamt auf ganzer Linie enttäuschenden Berliner erzielt (30.). Schon im Hinspiel hatte der Bosnier das einzige Tor für die Bundeshauptstädter markiert.

„Wir haben falsch angefangen. Die Körpersprache war auch falsch“, sagte Hertha-Coach Pal Dardai enttäuscht. „Wenn einige dachten, dass wir besser sind oder sogar Champions League spielen können, dann wurden sie heute eines Besseren belehrt.“ Fabian Lustenberger war ebenfalls bedient. „Das war eine bittere Niederlage. Wir haben aber verdient verloren, weil wir nicht so in die Zweikämpfe gekommen sind wie im Hinspiel.“

Die Berliner erwischten im Bröndby Stadion einen katastrophalen Start. Mit dem ersten Angriff der Partie gingen die Dänen durch Pukki in Führung. Nachdem Hertha-Torwart Thomas Kraft einen Schuss von Kamil Wilczek noch hatte abwehren können, war Pukki wenig später aus dem Gewühl heraus erfolgreich. Kraft hatte den Vorzug vor Rune Jarstein erhalten. Es war die einzige Änderung, die Berlins Trainer Pal Dardai im Vergleich zum Hinspiel vorgenommen hatte.

Die Berliner brauchten eine Weile, um sich vom Schock des frühen Rückstandes zu erholen. Bröndby legte ein hohes Tempo vor, mit frühem Pressing setzte das Team des ehemaligen Stuttgarter Trainers Zorniger die Hertha immer wieder unter Druck. Erst nach rund zehn Minuten wurden die Gäste durch einen Fernschuss von Marvin Plattenhardt erstmals ein bisschen gefährlich.

Der Ausgleich durch Ibisevic fiel dann auch überraschend. Nach Flanke von Peter Pekarik war der Bosnier in der Mitte per Flugkopfball erfolgreich. Der Treffer gab dem Bundesligisten allerdings keine Sicherheit. Vor allem defensiv offenbarten die Berliner eklatante Schwächen. Nur vier Minuten nach dem 1:1 nutzte erneut Pukki einen Patzer von Plattenhardt und brachte die Hausherren wieder in Führung.

Schon in der Nacht vor der Begegnung hatten die Berliner eine Schrecksekunde überstehen müssen. Der Mannschaftsbus war vor dem Hotel von Unbekannten attackiert worden, dabei gingen einige Scheiben zu Bruch.

Ob die Hertha auch deshalb weit unter Form agierte, bleibt offen. Doch auch nach dem Seitenwechsel enttäuschte das Dardai-Team. Sieben Minuten nach der Pause leistete sich Per Skjelbred einen schweren Patzer und leitete damit das Berliner Aus endgültig ein. Bröndby-Stürmer Wilczek schnappte sich den Ball und legte quer auf Pukki, der nur einzuschieben brauchte. Danach versuchten die Gäste zwar noch einmal Druck aufzubauen, Salomon Kalou vergab aber die besten Chancen zum 2:3, das das Weiterkommen bedeutet hätte (61., 86).

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