Erstklassiger Freispruch fürs Ei

Die Bevölkerung der USA soll demnächst wohl nicht mehr vor dem Cholesterin im Essen gewarnt werden. Dieser "Freispruch für das Ei" kommt nur scheinbar überraschend. Denn Studien in den zurückliegenden Jahren hatten immer wieder gezeigt, dass das Cholesterin im Essen den Blutwert bei den meisten Menschen nur unwesentlich beeinflusst. Vom Eier- und Shrimps-Essen bekommt man eben keinen Herzinfarkt. Es gibt wichtigere Einflüsse auf den Blutcholesterinspiegel als das Cholesterin in der Nahrung. Es kommt unter anderem auf die Genetik an, auf die gesamte Ernährung, auf die Qualität des verzehrten Fetts und die Menge der Kohlenhydrate . Wer viele stärke- und zuckerreiche Produkte konsumiert, wer insgesamt zu viel isst oder kaum Gemüse und Salat, schadet seinem Stoffwechsel mehr als jemand, der sich zum Frühstück drei Eier in die Pfanne haut. Daher hat es schlichtweg keinen Sinn mehr, den Menschen zu empfehlen, höchstens 300 Milligramm Cholesterin pro Tag zu sich zu nehmen - zumal der Darm davon ohnehin nur die Hälfte aufnimmt und der Körper selbst mindestens dreimal so viel Cholesterin produziert. Kein bedenklicher Inhaltsstoff

 Viele Jahre lang wurde davor gewarnt, zu viele Eier zu essen. Das darin enthaltene Cholesterin könne gar zu Herzinfarkten führen. Jetzt geben Forscher Entwarnung: Eier verstopfen keine Blutgefäße. Foto: Fotolia

Viele Jahre lang wurde davor gewarnt, zu viele Eier zu essen. Das darin enthaltene Cholesterin könne gar zu Herzinfarkten führen. Jetzt geben Forscher Entwarnung: Eier verstopfen keine Blutgefäße. Foto: Fotolia

Foto: Fotolia

Die Bevölkerung der USA soll demnächst wohl nicht mehr vor dem Cholesterin im Essen gewarnt werden. Dieser "Freispruch für das Ei" kommt nur scheinbar überraschend. Denn Studien in den zurückliegenden Jahren hatten immer wieder gezeigt, dass das Cholesterin im Essen den Blutwert bei den meisten Menschen nur unwesentlich beeinflusst. Vom Eier- und Shrimps-Essen bekommt man eben keinen Herzinfarkt.

Es gibt wichtigere Einflüsse auf den Blutcholesterinspiegel als das Cholesterin in der Nahrung. Es kommt unter anderem auf die Genetik an, auf die gesamte Ernährung, auf die Qualität des verzehrten Fetts und die Menge der Kohlenhydrate . Wer viele stärke- und zuckerreiche Produkte konsumiert, wer insgesamt zu viel isst oder kaum Gemüse und Salat, schadet seinem Stoffwechsel mehr als jemand, der sich zum Frühstück drei Eier in die Pfanne haut. Daher hat es schlichtweg keinen Sinn mehr, den Menschen zu empfehlen, höchstens 300 Milligramm Cholesterin pro Tag zu sich zu nehmen - zumal der Darm davon ohnehin nur die Hälfte aufnimmt und der Körper selbst mindestens dreimal so viel Cholesterin produziert.

Kein bedenklicher Inhaltsstoff

Die Schweiz hat die Obergrenze für Cholesterin in der Nahrung daher schon vor Jahren abgeschafft, und die obersten Ernährungsberater der USA vermelden ganz aktuell, das Cholesterin im Essen sei nun "kein bedenklicher Nahrungsinhaltsstoff" mehr. Nur die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mauert noch. In ihren "10 Regeln" für eine gesunde Ernährung steht zwar nicht mehr, man möge höchstens drei Eier pro Woche essen, nach wie vor dürfen es Eier aber nur "in Maßen" sein. Und in den soeben neu veröffentlichten Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr findet man auch noch die Obergrenze von 300 Milligramm Cholesterin täglich.

Mehr Eiweiß und gesundes Fett

Keine Frage, es gibt Menschen mit angeborenen Störungen des Fett- und Cholesterinstoffwechsels, die nur wenig Cholesterin und gesättigte Fette essen sollten. Doch dies sind Spezialfälle, die einer individuellen Beratung bedürfen. Dagegen macht das Einsparen von Cholesterin im Essen die Allgemeinheit nicht gesünder. Im Gegenteil, denn oft werden dann stärke- und zuckerreiche Getreidekrümel anstelle der Frühstückseier verzehrt.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Abnorme Abweichungen bestimmter Blutfett- und Cholesterinwerte, wie hohe Triglyzeride, ein hohes LDL- oder ein niedriges HDL-Cholesterin, gelten nach wie vor als Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen. Jedenfalls sollten sie ärztlich abgeklärt werden. Zudem lassen sie sich durch eine gezielte Ernährungsumstellung meist sehr gut in den Griff bekommen. Doch dafür braucht man sich gerade nicht die Eier oder den cholesterinhaltigen Lachs zu verkneifen. Viel besser, auch das zeigen viele Studien, ist es, weniger Kohlenhydrate zu konsumieren: Nudeln, Gebäck, Brot, Süßigkeiten und vor allem süße Getränke. Dafür darf es etwas mehr Eiweiß sein, sei es durch Fisch, Fleisch, Nüsse, Hülsenfrüchte, Milchprodukte oder Tofu. Die Kohlenhydrate sollten aus Gemüse, Salaten und Obst kommen, womit man auch die Ballaststoffzufuhr sicherstellen kann. Zubereitet wird dies alles mit gesunden Fetten, wozu kalt gepresste Pflanzenöle - bevorzugt Olive, Raps, Lein, Walnuss -, natives Kokosfett, Butter und Schmalz gehören.

Eine solche Ernährungsweise, beispielsweise unter dem Namen LOGI (Low Glycemic and Insulinemic Diet - eine Ernährungsweise, die den Blutzucker- und den Insulinspiegel niedrig hält) bekannt, schmeckt nicht nur gut, sie beeinflusst auch den Fett- und Zuckerstoffwechsel günstig und versorgt den Körper reichlich mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Ernährung Wer weniger Kohlenhydrate zu sich nimmt, isst in der Regel mehr Eiweiß und Fett. Dadurch sinkt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, besagen neue Studien, denn die Blutdruck-, Cholesterin-, Blutfett- und Insulinwerte verbessern sich.
Ernährung Wer weniger Kohlenhydrate zu sich nimmt, isst in der Regel mehr Eiweiß und Fett. Dadurch sinkt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, besagen neue Studien, denn die Blutdruck-, Cholesterin-, Blutfett- und Insulinwerte verbessern sich.
Ernährung Wer weniger Kohlenhydrate zu sich nimmt, isst in der Regel mehr Eiweiß und Fett. Dadurch sinkt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, besagen neue Studien, denn die Blutdruck-, Cholesterin-, Blutfett- und Insulinwerte verbessern sich.
Ernährung Wer weniger Kohlenhydrate zu sich nimmt, isst in der Regel mehr Eiweiß und Fett. Dadurch sinkt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, besagen neue Studien, denn die Blutdruck-, Cholesterin-, Blutfett- und Insulinwerte verbessern sich.
Aus dem Ressort