Drei „geniale Momente“ bringen den Sieg

Völklingen · Die Abwehr hat zwar oft gewackelt, aber die Offensive des SV Röchling Völklingen hat ihre Chancen genutzt. Dem Fußball-Oberligisten gelang am Samstag ein 2:0-Heimsieg gegen die SpVgg Wirges.

 Der „Architekt“ der Völklinger: Athanasios Noutsos (rechts) bereitete mit dem ersten der drei „genialen Momente“ das Tor von Pascal Stelletta zum 1:0 vor. Foto: Ruppenthal

Der „Architekt“ der Völklinger: Athanasios Noutsos (rechts) bereitete mit dem ersten der drei „genialen Momente“ das Tor von Pascal Stelletta zum 1:0 vor. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Der SV Röchling Völklingen bleibt in der Fußball-Oberliga auch im sechsten Spiel in Folge unbesiegt und verbesserte sich am Samstag mit einem 2:0 (1:0) gegen die SpVgg Wirges auf den siebten Tabellenplatz. Entscheidend für den Sieg waren drei "geniale Momente", doch dazu später.

Wirges startete vor 393 Zuschauern besser ins Spiel, setzte Völklingen in der Anfangsphase stark unter Druck und lag im Eckballverhältnis nach zehn Minuten schon 3:0 vorne. Doch Völklingen fing sich und hätte durch Michael Ogrodniczek eigentlich in Führung gehen müssen. Der Innenverteidiger kam nach Kopfballvorlage von Vedran Ivankovic zwei Meter vorm gegnerischen Tor an den Ball, brachte die Kugel aber nicht über die Linie (11.). Dann der erste "geniale Moment": Athanasios "Saki" Noutsos führte von rechts eine Ecke aus. Er schnippelte sie - beinahe lässig - an den am rechten Strafraumrand freistehenden Pascal Stelletta. Das Publikum murrte schon über diese Art der Eckballausführung. Doch Stelletta zog volley ab und der Ball zappelte zum 1:0 im Netz (21.). War die kurz gespielte Ecke geplant? Hatte Noutsos gesehen, dass Stelletta frei stand? Noutsos sagte schmunzelnd nur ein Wort: "Architekt."

Auch die zweite Halbzeit begann Völklingen gut und hätte nach einem herrlichen Spielzug über Holger Klein , Sammer Mozain und Andelo Srzentic das 2:0 machen müssen - doch Srzentic verzog freistehend aus zehn Metern (47.). Danach spielte nur noch Wirges , holte 7:1 Ecken heraus und brachte die Völklinger Abwehr ins Schwimmen. Manchmal wirkte die Defensive wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen.

Da kam der zweite "geniale Moment": Trainer Günter Erhardt beorderte Mozain aus dem Angriff in die Innenverteidigung zurück, stellte Ivankovic auf die linke Abwehrseite und schob Linksverteidiger Mersad Mehmedovic ein Stück nach vorne (64.). Der Schachzug des Trainerfuchses sicherte den Sieg, denn Mozain sorgte hinten für Ruhe und Ordnung und Mehmedovic sorgte für den dritten "genialen Moment": Mit einer mustergültigen Steilvorlage auf Srzentic leitete er das 2:0 ein. Srzentic nahm die Vorlage an, ging an seinem Gegenspieler vorbei und zog flach und trocken ins lange Eck ab (65.). In der Schlussphase sicherte dann Torwart Sebastian Buhl hinten die Null, als er Schüsse aus ganz kurzer Distanz von Daniel Bode (82.) und Sören Klappert (85.) mit tollen Paraden abwehrte.

"So langsam kommt unser Spiel. Ich hab mich in der offensiveren Rolle heute richtig wohlgefühlt. Wirges war zwar stark, aber wir haben hinten recht wenig zugelassen", sagte Artur Schneider. Trainer Günter Erhard sah trotzdem noch Verbesserungspotenzial im Spiel seiner Mannschaft: "Das war nicht unser bestes Spiel, wir haben nach guter erster Halbzeit nicht mehr so nach vorne gespielt, wie ich es mir vorstelle, und hinten teilweise um ein Gegentor gebettelt. Aber diesmal haben wir aus wenigen Chancen zwei Tore gemacht - vorher hatten wir öfters aus vielen Chancen gar nichts gemacht."

Lob gab es vom gegnerischen Trainer, dem Weltmeister von 1990, Jürgen Kohler. Er sagte: "Unterm Strich ist der Völklinger Sieg verdient. Wir haben uns zwar, vor allem in der zweiten Halbzeit, gut präsentiert, aber Völklingen war effizienter und hat uns das Leben sehr schwer gemacht."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort