Völklingen von der Rolle

Völklingen · Der SV Röchling Völklingen hat sich im letzten Heimspiel des Jahres mit einer blamablen Leistung vom eigenen Anhang verabschiedet. Gegen den Tabellenvorletzten FK Pirmasens II waren die Hüttenstädter mit dem 0:3 sogar noch gut bedient.

Der Völklinger Patrick Jantzen im Duell mit den Pirmasensern Mehari Kiflom und Yannick Drews (von rechts). Die Pirmasenser siegten am Ende 3:0, weil sie bissiger waren. Foto: Rolf Ruppenthal

Der Völklinger Patrick Jantzen im Duell mit den Pirmasensern Mehari Kiflom und Yannick Drews (von rechts). Die Pirmasenser siegten am Ende 3:0, weil sie bissiger waren. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Wolfgang Brenner reagiert am Ende nur noch mit Sarkasmus: "Hoffentlich wird die Vorstellung im Staatstheater heute Abend besser", sagt der Vorsitzende des SV Röchling Völklingen . Da sind am Samstag im Heimspiel der Fußball-Oberliga noch fünf Minuten auf der Uhr. Die Gäste vom FK Pirmasens II steuern bei einer 3:0-Führung mühelos dem Erfolg entgegen, viele der etwa 100 Zuschauer sind bereits auf dem Heimweg. Nachdem die Regionalliga-Reserve der Pfälzer zehnmal in Folge ohne Sieg geblieben war, fand sie im desolaten SV Röchling einen willkommenen Aufbaugegner, der am Ende mit dem 0:3 noch gut bedient ist.

"Der Gegner ist gelaufen", begründete Völklingens Trainer Günter Erhardt die klare Pleite nach fünf ungeschlagenen Partien: "Wir haben im Spiel ohne Ball total versagt. Das war Standfußball." Und zwar von Anfang bis Ende, wobei Röchling im letzten Heimspiel des Jahres sogar die erste Chance besaß. Saki Noutsos legte einen Freistoß zurück für Sammer Mozain, dessen Schuss noch geblockt wurde (16.). Doch gerade diese beiden waren es, die gegen den Vorletzten weit unter ihren Möglichkeiten blieben. "Ich habe bei den gestandenen Spielern ein Aufbäumen vermisst. Unsere Führungsspieler haben versagt", führte Erhardt seine Kritik aus. Mozain reihte Fehlpass an Fehlpass, leistete sich im Abwehrzentrum haarsträubende Stellungsfehler. Mittelfeldstratege Noutsos tauchte völlig ab, sein Aktionsradius war erschreckend. Ganz anders die Gäste: Die legten ihre Verunsicherung nach der Negativserie rasch ab, merkten, dass da was zu holen ist und nutzten nach zwei vertanen Chancen einen Konter zur verdienten Führung: Mozain ließ Christopher Ludy vor dem Strafraum gewähren. Nach dem Heber des Pirmasensers streckte sich Torwart Sebastian Buhl - einziger Völklinger in Normalform - vergebens, vom rechten Pfosten sprang die Kugel vor die Füße von Abel Mehari, der nur einschieben brauchte - 0:1 (28.).

Eine Reaktion der Heimelf blieb aus, stattdessen drängte Pirmasens mit Macht auf die Vorentscheidung. "Ich bin selbst überrascht von der Mannschaft", sagte Patrick Hildebrandt, Co-Trainer des FKP. "Wie wir hier nach zehn sieglosen Spielen gegen einen so erfahrenen Gegner aufgetreten sind, war sensationell." Die Gäste, die ab der 68. Minute nach Gelb-Rot für Völklingens Pascal Stelletta in Überzahl agierten, hätten dem SVR bei konsequenter Chancenverwertung sogar sieben, acht Stück einschenken können. Sie beließen es aber bei zwei Toren durch Ludy (54.) und Niklas Kupper (79.). Sein Kader sei einfach zu eng bestückt, klagte Erhardt nach dem Debakel. Ihm sei klar gewesen, dass es irgendwann zu so einem Spiel kommen würde. Klar ist: Mit so einer Leistung wird es für seine Elf im letzten Spiel des Jahres bei Spitzenreiter SC Hauenstein richtig schwer.

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