Ist ein Stadtteilentwicklungskonzept, 2010 geschrieben und verabschiedet, schon teilweise Altpapier? Es geht um das Projekt Markthalle am Otto-Hemmer-Platz, das damals anvisiert worden war. Brunhilde Folz (SPD ) fragte in der jüngsten Sitzung des Ratsausschusses für Innenstadtentwicklung, warum es bisher nicht umgesetzt worden sei. Und erhielt von Oberbürgermeiser Klaus Lorig (CDU ) eine klar ablehnende Antwort.

"Für wen bauen wir?", fragte Lorig in die Runde. Das Marktgeschehen werde insgesamt immer weniger. Von zehn Händlern an zwei Tagen in der Woche könne man auch keine Belebung der Stadt erwarten. Auf dem Platz herrsche bereits jetzt vor der Post ein enormer Parkdruck. Und mit Bau einer Markthalle, einst geschätzte Kosten 350 000 Euro, ziehe man Besucher aus dem eigentlichen Stadtzentrum heraus.

"Es ist anscheinend egal, wo der Markt kaputt geht", merkte Paul Ganster (Linke) kritisch an. Ganster sprach von einem denkbaren Hallen-Standort vis à vis des Alten Rathauses, äußerte aber Zweifel, ob in Völklingen noch ein "großer Wurf" gelinge. Lorig meinte, er persönlich gehe im Urlaub sehr gerne in Markthallen. Man brauche hier aber zehn bis 15 Läden mit speziellen Angeboten, die dauerhaft vor Ort seien, und vor allem einen Betreiber. Saarbrücken habe hier übrigens ein ganz anderes Problem mit einem Überangebot.

Brunhilde Folz plädierte dafür, das ursprüngliche Projekt am Otto-Hemmmer-Platz weiter zu verfolgen. Der jetzige Bau an der Moltkestraße mit Toilettenanlage und Dachkonstruktion, die dann entsprechend erweitert würde, bekäme so Sinn und Zweck. Die wegfallenden Parkplätze könnten sehr gut hinter dem Postgebäude ersetzt werden, meinte Folz.

Die Markthalle ist nur ein Projekt von vielen auf Hunderten von Seiten in 13 Gutachten , Konzepten und Studien seit 2000 für die Innenstadt. "Vieles ist im Sande verlaufen und hat einen Haufen Geld gekostet", sagte Karsten Vitz (CDU ).