Operation Poststraße kommt ins Rollen

Völklingen · Am Donnerstagmorgen hat die mit Spannung erwartete Operation Poststraße begonnen. Voraussichtlich bis Ende 2015 muss die Geschäftsstraße nun mit der Baustelle fürs neue Ärztehaus leben.

Mit dem Abklemmen der Versorgungsleitungen für zum Abriss bestimmte Häuser haben am Donnerstagmorgen die Bauarbeiten für das neue Ärztehaus in der Poststraße begonnen. Zunächst mussten hierfür zwei Gruben ausgehoben werden. Nachdem die Stadtwerke ihre Arbeit verrichtet hatten, füllten Mitarbeiter der Völklinger Baufirma Werhann umgehend wieder die Löcher in der Forbacher Passage und der Poststraße auf.

Der Bauzaun, der in die Poststraße hineinragte, ließ für den fließenden Verkehr rund fünf Meter Luft. Auch Busse konnten den Baustellenbereich von den Hausnummern 14 bis 20 ungehindert passieren. Zuvor hatten allerdings städtische Mitarbeiter kräftig aufgeräumt. Blumenkübel und Leuchten wurden entfernt, und rund zehn Parkplätze, bisher weiß markiert, sind nun mit schwarzer Farbe im wahrsten Sinne des Wortes gestrichen.

Direkt vor dem Schuhgeschäft Hans Agostinis in der Poststraße liegt nach wie vor die Bushaltestelle. Agostini, der auch Vorsitzender des Völklinger Wirtschaftskreises ist, nahm das Geschehen unter die Lupe. Und kam zusammen mit anderen Beobachtern zu Schluss: "Alles läuft reibungslos, wenn sich die Leute an die Regeln halten." Auch nur ein parkendes Auto im Baustellenbereich wäre womöglich schon eins zu viel. Und es sei die richtige Entscheidung, die Poststraße während der Bauzeit offen zu halten. Agostini: "Es wäre für die Geschäftsleute verhängnisvoll, wenn ein, zwei Jahre lang der Eindruck entsteht, dass die Poststraße dicht ist."

Auch Agostinis Geschäftsnachbarn in der Poststraße zeigen sich bereit, mit der Baustelle zu leben. "Ich bin froh, dass es gemacht wird, und dass dieser Schandfleck wegkommt", sagt Andrea Theisen (Camion Blue/Mode Eggeling). "Es kann nur ein Vorteil sein", meint Rosi Folz (Chic-Moden Folz). "Wo Ärzte sind, wird auch immer gekauft." - "Die Bauarbeiten nehme ich gerne in Kauf", sagt Gerold Uhlig (Logo-Shirt). "Man sollte die Straße aber offen halten, soweit es irgend möglich ist." - "Schön, dass ein neues Haus kommt und auch der ganze Dreck weg ist", sagt Anwohner Thomas Nerger mit Blick auf den wilden Müll hinter den Anbauten auf der Rückseite.

Die Anlieger werden Geduld brauchen. Wenn die Abrissbagger auf Touren kommen, wird auch der Durchgang zwischen Poststraße und Forbacher Passage (unter Haus Nr. 18) gesperrt. Doch am Ende steht ein Ärztehaus als neuer Anziehungspunkt. "Da lecken sich andere Städte die Finger danach", meint Agostini.
Hintergrund

Bis Ende 2015 soll an Stelle der bisherigen Leerstände Poststraße 14 bis 20 mit rund 3,5 Millionen Euro Kosten ein Ärztehaus mit Schwerpunkt Orthopädie entstehen. Vor dem eigentlichen Baubeginn sind Abrissmaßnahmen nötig, die unterschiedlich stark in die jetzige Substanz der Häuserzeile eingreifen. Investor ist eine Bauherrengemeinschaft rund um den Völklinger Facharzt Dr. Matthias Kern.

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