Als Pfarrer Josef Wirfler beim Sommerfest des Tierschutzvereins Völklingen Gottes Segen für Haustiere spendet, füllt sich das Gelände rund um das Alte Wasserwerk am Simschel. Es wimmelte vor der Bühne jetzt vor allem von Hunden und deren Besitzern. "Unsere Haustiere sind Geschöpfe Gottes und treue Begleiter", so Wirfler in seiner kurzen Predigt. Die größten gesegneten Tiere waren zwei Reitpferde, die mit ihren Reitern geduldig am Eingang warteten. Erwin Kleber, Vorsitzender des Tierschutzvereins, freute sich darüber, sich auf treue Sponsoren und Vereinsmitglieder verlassen zu können. Letztgenannte versorgten die Besucher mit Speisen und Getränken, verkauften Lose und verteilten die Gewinne der Tombola. Auch Oberbürgermeister Klaus Lorig stattete als Schirmherr seinen Besuch ab. Er bezeichnete den Verein als verlässlichen Partner, der viele eigentlich städtische Aufgaben im Zusammenhang mit Tieren erfülle. Besonders dankte er "den ehrenamtlichen Mitarbeitern, die praktisch rund um die Uhr zur Verfügung stehen, um Tieren in Not zu helfen". Viele Tierbesitzer nahmen die Gelegenheit wahr, ihre Lieblinge nicht nur segnen zu lassen, sondern sie auch hübsch fotografieren zu lassen. Majka Kiefer rockte als Sängerin von Majkallica die Bühne. Wie auch die Gruppe Double A and Friends verzichtete sie mit ihren Musikern auf eine Gage.In der stabilen Seitenlage ließ sich Schäferhündin Kete am Sonntagnachmittag einiges von ihrem Herrchen Ingmar Meth gefallen. Der ist Tierarzt, praktiziert in Bexbach, und informierte Hundehalter beim Sommerfest, was in einem Notfall zu tun ist.

"Erste Hilfe am Hund" nennt sich der Kurzkurs im Sitzkreis. Wie bei der Ersten Hilfe am Menschen ist es beim Hund zunächst wichtig, Puls und Atmung zu kontrollieren. "Den Puls ertastet ihr am besten in der hinteren Beinfalte", so der Experte. Das Herz befinde sich selbstverständlich im Brustkorb, bei angewinkeltem Vorderlauf etwa unter dem Ellenbogen. Eine innere Blutung könnten Hundehalter feststellen, wenn sie kurz mit einem Finger auf die innere Lefze drücken. Wie sich bei seiner geduldigen Kete zeigte, wird der Punkt auf der Schleimhaut im Regelfall kurz weiß, um dann wieder rosa zu werden: "Innerhalb von drei, vier Sekunden sollte das geschehen, dann ist alles in Ordnung."

Ist der Kreislauf nicht okay, müsse unter Umständen unterstützt werden, sogar mit Herzmassage und Atemspende. Der Tierarzt warnte aber: "Das muss gefühlvoll geschehen. Vor allem bei kleinen Hunden besteht die Gefahr, dass die Lunge platzt, wenn man zu fest in die Nase bläst."

Vergiftungen und verschlungene Fremdkörper waren weitere Themen. In beiden Fällen riet Meth, den Tierarzt aufzusuchen. Er selbst spritze dann meist ein Medikament, das beim Hund sofort mehrfaches Erbrechen auslöst. Als-Erste-Hilfe-Maßnahme sei die Verabreichung von Kohletabletten ein probates Mittel. "Das hilft sowieso gegen Durchfall und bindet viele Gifte", erläuterte Tierarzt Meth.

Häufigster Sommernotfall ist Überhitzung. So wird es in einem abgestellten Auto bei geschlossenen Fenstern auch bei nur 20 Grad Außentemperatur nach einer Stunde lebensbedrohlich heiß. Liegt die Körpertemperatur des Hundes deutlich über dem Normalwert von 38 bis 39 Grad Celsius, muss gekühlt werden. Am besten mit Wasser, das über die Läufe und am effektivsten über die hintere Beinfalte und die Innenschenkel gegossen wird.