Ungewohnt weite Wege musste Sänger Andreas Nagel am Montagabend bei den Summer-Open-Airs im Schillerpark bei seinen Ausflügen ins Publikum auf sich nehmen. Denn vor der Konzertmuschel hatten sich deutlich weniger Zuhörer eingefunden als bei den Konzerten zuletzt - dem deutlich unfreundlicheren Wetter geschuldet.

Er selbst ist zu Beginn seines Auftritts aus dem Publikum gekommen, mit Jürgen Drews "Ein Bett im Kornfeld" auf den Lippen. Vom lauen Sommerabend, den der einst selbst ernannte Mallorca-König damals besang, allerdings keine Spur. Eher war es böig und kühl; und weil es noch bis in den Mittag hinein geregnet hatte, war das Wetter wohl auch der Hauptgrund für den mäßigen Besuch. Zu "Griechischer Wein" suchte Nagel den Kontakt zum Publikum - auch weil er die Zuhörer zu Mitsängern machen wollte. Zunächst biss er dabei zwar auf Granit, dann blickte er aber in die Tischreihen und freute sich: "Da sind ja zwei Schlagerdamen, die können das." Das durften die beiden dann auch allen beweisen, der Sänger stellte sein Mikrofon zur Verfügung, damit die beiden den Refrain singen konnten.

Instrumentalisten hatte Nagel nicht dabei, die Musik zum Live-Gesang kam ausschließlich von der CD. Ungewöhnlich für die sommerlichen Konzerte im Schillerpark, aber kein Einzelfall. Im Vorjahr hatte Sänger Jens Wagner mit einer ähnlichen Show den Park gefüllt. Andreas Nagel hatte am Montagabend seine Mitstreiterinnen Ema und Inna dabei. Mit ihnen sang er später im Duett, etwa "Islands in the stream", überließ den Damen aber auch Alleingänge, wie "Simply the best", "Ain't nobody" oder "Atemlos". Für Romantik und prickelnde Erotik sorgten zudem Nadine und Philipp als Tänzer, die zur "Dirty-Dancing"-Ballade "Time of my life" und Tom Jones ' "Sex bomb" ihre Auftritte hatten.

Nächste Woche spielt Julia los gordos blancos spanische Musik bei den Summer-Open-Airs im Schillerpark. Der Eintritt ist frei, Spende bei der Hutsammlung erwünscht.