Haarscharf an schwerem Unfall vorbei

Völklingen · Eine 74-jährige Frau bedankt sich bei einem Völklinger Busfahrer. Sie wollte die Fahrbahn vor dem (haltenden) Bus überschreiten, als den plötzlich ein Autofahrer überholte. Der Busfahrer warnte sie mit einem lauten Hupsignal.

 Der Busfahrer Hüsamettin Aktas hat einer Passantin in Völklingen das Leben gerettet.

Der Busfahrer Hüsamettin Aktas hat einer Passantin in Völklingen das Leben gerettet.

Foto: Becker & Bredel

Eine Geschichte hat Ruth K. zu erzählen, und sie ist dazu eigens in die Völklinger SZ-Redaktion gekommen. Die Geschichte handelt von einem Völklinger Busfahrer: "Er hat mir das Leben gerettet", sagt die sportlich wirkende 74-Jährige kurz und knapp.

Der Vorfall, um den es geht, hat sich schon am 30. Juni zugetragen, gegen 11.30 Uhr, auf dem Zebrastreifen, der Fußgänger zwischen Kaufhof-Ruine und Pflegestützpunkt - kurz vorm Alten Rathaus - über die Rathausstraße führt. Dort, am Ende der Busspur, stoppte ein Linienbus, um Ruth K. passieren zu lassen. Sie war erst halb am Bus vorbei, berichtet sie, als dessen Fahrer plötzlich kräftig auf die Hupe drückte. Erschrocken sei sie stehen geblieben.

Im selben Moment sei neben dem Bus ein Auto aufgetaucht, in hohem Tempo, und haarscharf an ihr vorbeigezischt, "ich konnte den Luftzug spüren" - wäre sie nur ein, zwei Schritte weiter gewesen, "hätte das Auto mich erwischt", sagt sie. Der Busfahrer habe den Wagen offenbar im Rückspiegel gesehen und mit seinem warnenden Hupsignal einen Unfall verhindert.

Im ersten Moment habe sie total unter Schock gestanden, überhaupt nicht reagieren können; nicht mal ein Dankeschön-Winken Richtung Busfahrer habe sie zu Stande gebracht. Im Nachhinein aber wollte sie dem Busfahrer danken für seine Aufmerksamkeit und seine Geistesgegenwart.

Sie hängte sich ans Telefon, fragte sich durch zur Fahrdienstleitung der Völklinger Verkehrsbetriebe (VVB), um zu erfahren, wer zu jener Zeit an jenem Ort den Bus gelenkt hatte. Und am Donnerstag machte sie sich auf zur VVB-Zentrale in der Hohenzollernstraße, um Hüsamettin Aktas, dem Fahrer, die Hand zu schütteln und ihm einen Blumenstrauß zu überreichen.

Der rasende Autofahrer sei Richtung Alte Schulstraße weitergedüst, berichtet Ruth K. (die ihren vollen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte). Genau das sei auch die Bus-Route; der Raser habe wohl einfach noch rasch am Bus vorbei gewollt, ehe der wieder anfuhr. Aber, sagt sie kopfschüttelnd, "da ist doch ein Zebrastreifen!"

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