Leerstände in City: Politiker haben noch keinen Plan

Völklingen · Kopfzerbrechen im zuständigen Stadtrats-Ausschuss: Bei vielen Objekten in der Innenstadt weiß man derzeit nicht, wohin die Reise geht – vom Ex-Kaufhof übers Woolworth-Gebäude bis hin zum früheren Michaels-Krankenhaus.

Der Völklinger Stadtrat hat mittlerweile einen eigenen Ausschuss für Innenstadtentwicklung. Dauerbrenner ist hier die Lage nach der City-Center-Pleite. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) hat als letzten Stand erläutert, dass er sich noch bis September darum bemühen wolle, ernsthafte Interessenten für Geschäfts-Neuansiedlungen zu finden (die SZ berichtete).

Darf es nicht auch ein Berufsbildungszentrum sein?, lautet die Dauerfrage der Grünen. Lorig hat hier nach eigenen Angaben beim Regionalverband nachgefragt, wohin die Reise geht. Und vor der jüngsten Sitzung die Auskunft erhalten, man wisse bisher selbst noch nichts Genaues - nicht einmal, welche Berufe künftig in Völklingen beschult würden.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor in der Innenstadt: Das Woolworth-Gebäude in der Rathausstraße ist verkauft worden, bestätigt Lorig. Weil das Gebäude im Sanierungsgebiet liegt, bedarf dies aber der Zustimmung der Stadt. Und die, so Lorig, habe bisher vom "Kaufinteressenten" keine befriedigende Erklärung über seine Absichten erhalten.

Da droht auch ein weiteres Gebäude zu verfallen: das frühere Michaels-Krankenhaus am Rande der Innenstadt. Es war zum 1. April 2009 geschlossen worden. Der aktuelle Eigentümer, die Cusanus-Trägergesellschaft Trier, dachte über den Umbau zu einer Reha-Klinik nach. "Still ruht der See", sagte nun Oberbürgermeister Lorig auf Nachfrage.

Das frühere Krankenhaus sehe inzwischen im Innern so aus, "als ob es in Syrien stehe". Hier sei ein idealer Platz für eine Wohnbebauung, aber es stelle sich die Frage: "Wer reißt das ab?" Das benachbarte Leonardo-Hotel denke über eine Erweiterung nach und benötige gegebenenfalls "ein Stück Gelände".

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