Hugenotten-Friedhof soll in Szene gesetzt werden

Ludweiler · Den Plan gibt es schon zur Aufwertung des historischen Hugenottenfriedhofs in Ludweiler. Ein Zuschuss aus einem EU-Förderprogramm ist denkbar. Die Frage ist aber, wie die Stadt Völklingen ihren Eigenanteil aufbringt.

Ein Tiefbau-Experte verblüffte die Mitglieder des Ludweiler Ortsrates bei dessen jüngster Sitzung im Alten Bürgeramt. Denn obwohl das Thema "Neugestaltung und Aufwertung des Hugenotten-Friedhofs" recht kurzfristig auf die Tagesordnung gehoben wurde, hat Ingenieur Michael Brankowitz bereits konkrete Vorstellungen, was die Umbauarbeiten angeht; er hatte sogar einen übersichtlichen Plan an die Wand gepinnt.

Der Splittbelag des Hauptweges - Fachleute sprechen bei diesem Belag von einer wassergebundenen Decke - soll gepflastert werden. "Wenn es regnet, bilden sich auf dem vorhandenen Weg doch schnell Furchen", begründete Brankowitz den Vorschlag. Weil es im Winter schwierig sei, die Wege schnee- und eisfrei zu halten, will er die Nässe nach Regen so schnell wie möglich abfließen lassen. Vielleicht sogar in einen kleinen Tümpel, der das Zentrum eines Biotops sein könnte. Denn der Konstrukteur plant außerdem einen Amphibien-Hügel an der existierenden Mauer - wenn man hangaufwärts blickt, rechter Hand. Auch einen Bienenstock würde er gerne installieren, genauso allerhand Ruhebänke, um Natur und Landschaft zu beobachten.

Weiter soll eines der oberen Häuser abgerissen oder saniert werden. Die noch vorhandene Treppe soll ebenfalls weichen und in den Weg integriert werden. "Wir wollen barrierefrei bauen, behindertengerecht wird uns nicht gelingen, schon weil der Weg ein natürliches Gefälle von 17 Prozent hat." Im oberen Bereich will Brankowitz Grabmale wieder aufbauen und mit einer Info-Tafel über die Geschichte der Grabmale und des Friedhofs informieren.

100 000 Euro stehen dafür im Raum, mit denen der Tiefbau-Experte auskommen will. Das zuständige Stadtamt will das Vorhaben mit Geld aus dem Leader-Projekt der Europäischen Union finanzieren. "Leader" ist eine Abkürzung für "Liaison entre actions de dévéloppement de l'économie rurale", Vernetzung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.

Bleibt die Frage, wie die finanzklamme Stadt ihren Anteil aufbringen will. Für den Fall, dass die nicht unbedingt Geld einsetzen muss, sondern ihren Teil auch in Arbeitskraft ihrer Bediensteten oder in Sachwerten beisteuern kann, suchten die Ortsratsmitglieder um Ortsvorsteherin Christiane Blatt (SPD ) bereits kreative Ansätze. Unter anderem überlegte das Gremium, wo in jüngster Vergangenheit Parkbänke demontiert wurden, die im neu gestalteten Hugenotten-Friedhof wieder aufgebaut werden könnten.

Christdemokrat Bernd Bohner regte an, die evangelische Kirchengemeinde als direkten Nachbarn mit zu beteiligen. Christiane Blatt meinte: "Der nächste Schritt sollte jetzt sein, dass wir uns das vor Ort ansehen - und da könnte die Gemeinde ja dann mit eingeladen werden."

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