Rotlicht im Rampenlicht

Luisenthal · Klein, aber fein: Seit elf Jahren besteht der Karnevalsverein Hoch das Bein. Bei der Jubiläumssitzung im Pfarrheim gab's auch politischen Stoff zum Nachdenken unter dem Motto „Moulin-Rouge- Viertel in Luisenthal“.

 Robert Müller (links) und Carsten Grewer in der Bütt. Foto: Jenal

Robert Müller (links) und Carsten Grewer in der Bütt. Foto: Jenal

Foto: Jenal

"Die Stimmung war gut, das Programm kurzweilig - mehr kann man kaum erwarten", fasste Carsten Grewer zusammen. Der Mann für alles beim Karnevalsverein Hoch das Bein Luisenthal kümmerte sich nicht nur mit um die Technik und sprach in der Bütt, sondern war auch einer der Organisatoren. Beim Programm, welches in Kooperation mit der Pfarrgemeinde Christkönig entstand, waren sich die Narren treu geblieben: "Wir wollen nicht nur Freude geben, sondern auch ein bisschen zum Nachdenken anregen", so Carsten Grewer.

Etwas zum Nachdenken bot beispielsweise das Männerballett mit seinem "Politischen Kabarett". So wurde Luisenthal augenzwinkernd als "das Moulin-Rouge-Viertel Völklingens" dargestellt. Wegen der lebendigen Rotlichtbetriebe würde der Begriff "Grenzverkehr" hier eine ganz besondere Bedeutung erhalten. Stilecht traten dazu einige der Mitwirkenden als französische Kunden mit Baguette unterm Arm auf, "Frankreich, Frankreich" von den Bläck Fööss ertönte zur Begleitung. Das gab eine dreistufige närrische Rakete.

Weniger frech, dafür umso emotionaler fiel der Abschied der Jugendabteilung Blue Fires für ihren Leiter Robert Müller aus. "Ein Teeniegespräch" hatten Nina Koletzki und Nadine Schneider ihre Laudatio betitelt. "Er ist Robert Müller - der absolute Knüller", reimten sie wehmütig. Er habe nur wenige negative Eigenschaften, meinten sie ironisch. So sei seine Pünktlichkeit verbesserungswürdig, und mit seinem Spruch "Ich kenne eine Abkürzung" habe so manches verrückte Abenteuer begonnen. Der Geehrte nahm die warmen Worte und einen Blumenstrauß sichtlich bewegt entgegen: "Das hat mich gerührt."

Geschüttelt, nicht gerührt, wurde bei der Büttenrede des Völklinger Verwaltungschefs. Als "De OB unn sei Stroßekehrer" lieferten sich Oberbürgermeister Klaus Lorig und Werner Brandt hitzige Wortgefechte. Dem scheinbaren Smartphone-Wahn und Apple-Konsum der heutigen Jugend entsprechend meinte Werner Brandt: "Frag' mal eine 20-Jährige nach ihrem ‚iSprung‘ - die schaut nach, ob ihr Display kaputt ist!" Auch habe sich der Papst höchstpersönlich zu einer Stippvisite nach Völklingen angekündigt. Wortwörtlich habe er gesagt: "Ich gehe dahin, wo das Elend am größten ist."

Gegen halb Eins in der Nacht neigte sich die Sitzung mit weiteren Programmpunkten wie einem Showtanz der Mäddels oder dem Marschtanz der Juniorengarde der Aktionsgemeinschaft Heidstock im Jugendheim dem Ende entgegen. Zur Freude des Vorstandes brachte sich die Jugendabteilung Blue Fires mit diversen Tänzen und Sketchen wieder sehr gut ein.

Zum Thema:

Auf einen BlickMitwirkende: Bütt: Carsten Grewer und Robert Müller ; Nina Koletzki und Nadine Schneider; Klaus Bremerich; OB Klaus Lorig und Werner Brandt; Tanz, Show und Gesang: Männerballett; Mäddels; Blue Fires; Melanie Meisenzahl, Mareike Müller und Robert Müller . bo

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort