Warndtdom strahlt in stimmungsvollem Licht

Lauterbach · Rund 200 Gäste erlebten ihre Kirche St. Paulinus in der Nacht von Pfingstsonntag auf eine besondere Art. In verschiedenen Stationen wurden die Sinne der Besucher angesprochen, symbolisiert durch eine Handvoll Bohnen.

 Die Nacht der Kirchen in St. Paulinus mit ihrer besonderen Gestaltung stieß bei den Besuchern auf großes Interesse. Foto: Rudolf Blechschmidt

Die Nacht der Kirchen in St. Paulinus mit ihrer besonderen Gestaltung stieß bei den Besuchern auf großes Interesse. Foto: Rudolf Blechschmidt

Foto: Rudolf Blechschmidt

Zum zweiten Mal nahm St. Paulinus in Lauterbach am Pfingstsonntag am deutschlandweiten Projekt "Nacht der offenen Kirchen" teil. Nach wochenlanger Vorbereitung und Planung hatte sich der imposante Lauterbacher Warndtdom in eine warme, einladende Kirche verwandelt. Viele Kerzen sowie die in rötlichen Farben gehaltene Dekoration und Beleuchtung luden die Menschen zum Verweilen und Innehalten ein.

Pünktlich zur Eröffnungsfeier vor der Kirche traf das aus Saarbrücken überbrachte Pfingstfeuer in Lauterbach ein, so dass die Feuerschalen und die Kerzen der Teilnehmer entzündet werden konnten. "Augenblicke - mit allen Sinnen wahrnehmen" war das Thema, das sich durch die Nacht wie ein roter Faden zog. Zu Beginn gab es für jeden Besucher eine Handvoll Bohnen . Durch das Wandern der Hülsenfrüchte von einer Hosentasche in die andere sollten die Teilnehmer die in dieser Nacht empfundenen kleinen Augenblicke des Glücks am Ende des Abends zählen können.

Nach dem Gebet zogen alle in die dunkle Kirche ein, die Kerzen wurden entzündet, die Lichter eingeschaltet, und der Junge Chor Tonlage erfüllte den Kirchenraum mit Melodien und Liedern, unterbrochen von Wort- und Bildbeiträgen. Ein überzeugender Einstieg, der nach einer Zugabe von den rund 200 Besuchern mit einem kräftigen Applaus belohnt wurde.

Nun war Gelegenheit, die vorbereiteten Stationen zur Sinneswahrnehmung zu erkunden. Es gab Dinge zum Fühlen und Tasten, zum Hören, zum Sehen, zum Riechen und Schmecken. Der kleine Jakob traute sich, mit einer Blindenbrille Wasser einzuschenken und auch vom Teller zu essen. Ihm gelang es auch, durch Tasten und Fühlen seine kleine Schwester mit Kuchen zu versorgen. Wer sich traute, konnte ausgewählte Düfte erschnuppern oder Küchenkräuter befühlen, riechen und erkennen. Darüber hinaus gab es faszinierende Landschaften in Filmpräsentationen anzuschauen, Motive aus der Bergwelt oder Inspirationen aus Gärten der Sinne. Eine Fotoausstellung zeigte Bilder von besonderen Augenblicken im Leben. Interessierte konnten auch an einer Taizé-Andacht mit Liedern, Geschichten und Bildern aus Burgund teilnehmen. Das Kirchencafé bot kleine Köstlichkeiten an - Gelegenheit, seinen fünften Sinn zu schulen. Im Kirchenkino verfolgten die Besucher unterhaltsame, aber auch nachdenklich stimmende Kurzfilme. Am Kirchenausgang wanderten einige Glücksbohnen in das bereitgestellte Schälchen, und auch das Spendenkörbchen freute sich über die großzügige Füllung.

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