Lauterbacher kämpfen für Sparkassen-Filiale

Lauterbach · 2017 soll die Stadtsparkasse Völklingen mit der Sparkasse Saarbrücken zusammengeschlossen werden. Lauterbachs Ortsrat fürchtet, dass der anstehenden Fusion die Filiale im Ort zum Opfer fallen könnte.

 Frisch renoviert präsentierte sich die Lauterbacher Filiale der Sparkasse Saarbrücken im November 2014. Im Mai davor hatten Kriminelle den Geldautomaten gesprengt; über Monate war das Institut geschlossen, die Kunden mussten nach Ludweiler. Das will der Lauterbacher Ortsrat für die Zukunft verhindern. ArchivFoto: becker & Bredel

Frisch renoviert präsentierte sich die Lauterbacher Filiale der Sparkasse Saarbrücken im November 2014. Im Mai davor hatten Kriminelle den Geldautomaten gesprengt; über Monate war das Institut geschlossen, die Kunden mussten nach Ludweiler. Das will der Lauterbacher Ortsrat für die Zukunft verhindern. ArchivFoto: becker & Bredel

Foto: becker & Bredel

Für Diskussion sorgte am Mittwochabend im Ortsrat Lauterbach der Erhalt der Sparkassenfiliale in dem Völklinger Stadtteil. Zwar gebe es keine bekannten Pläne, an der Form der Filiale etwas zu ändern. Doch: "Mit der zu erwartenden Fusion der Stadtsparkasse Völklingen mit der Sparkasse Saarbrücken ist zu vermuten, dass über das zukünftige Filialnetz verhandelt und nachgedacht werden wird", heißt es in einer Resolution zu dem Thema, die von der SPD-Fraktion eingebracht wurde.

Sprich: In der Resolution wird die Befürchtung geäußert, dass es wie seinerzeit bei der Fusion zwischen Volksbank Saarlouis und Volksbank Saar-West läuft und eine Beratungsfiliale wegfällt - eben wieder die in Lauterbach . "Eine Fusion der Sparkassen und der Wegfall von Konkurrenz darf nicht zum Nachteil der dörflichen Strukturen werden", heißt es in der Resolution weiter. Die Sparkassen würden von öffentlicher Hand getragen und müssten dafür sorgen, dass sie in der Fläche präsent seien, so die Argumentation. Weiter sei Lauterbach im Schnitt sieben Kilometer vom Service-Center Ludweiler entfernt. Man könne also, gerade von älteren Mitbürgern, nicht erwarten, dass diese Strecke "auf dem täglichen Weg zur Arbeit" liege.

Deswegen werden die Verhandlungsführer Völklingens dazu aufgefordert, bereits während der ersten Fusionsgespräche für die Filialversorgung in Lauterbach einzutreten. Somit soll sichergestellt werden, dass die Filiale der Sparkasse in Lauterbach dauerhaft erhalten bleibe. Nun sollte besagte Resolution eigentlich in der Sitzung in Abstimmung der beiden Fraktionen verabschiedet werden. Da es jedoch zu kleineren Unstimmigkeiten kam, wurde der Tagesordnungspunkt auf Antrag der CDU-Fraktion, die den Punkt intern weiter beraten möchte, auf die nächste Sitzung verschoben.

Auch das problematische Thema Spielautomaten kam zur Sprache. Der stellvertretende SPD-Fraktionssprecher Erik Roskothen teilte mit, dass er den "Antrag auf Veränderung des Bebauungsplanes im Gemeindebezirk Lauterbach " beim Oberbürgermeister gestellt habe. Dies sei aus Sicht seiner Fraktion nötig, da zurzeit knapp 40 Spielautomaten im Ort vorzufinden seien, was teils zu zugeparkten Gehwegen, Fußgruppen, die grölend durch den Ort ziehen, und zerstörtem Ortsbild, etwa durch verdunkelte Scheiben, führen würde. Mit der angestrebten Änderung des Bebauungsplanes könne die Anzahl von vorneherein eingedämmt werden.

Über die Wichtigkeit solch einer Änderung für Lauterbach wurde bereits in der Sitzung im März gesprochen. Diese Betriebe hätten kein echtes gastronomisches Angebot, die örtliche Bevölkerung werde nicht angesprochen. Fast alle dieser Betriebe nutzten die Möglichkeit einer 23-stündigen Öffnungszeit. Es sei auch zu befürchten, dass sich weitere Etablissements ansiedeln, da es in der Hauptstraße einige Leerstände gäbe. So werde dort derzeit auch ein Privathaus für einen solchen Zweck umgebaut. Die Gemeinde Großrosseln habe einen Bebauungsplan für die Gemeindebezirke Nassweiler und Emmersweiler mit demselben Ziel bereits erlassen und nach Auskunft von Bürgermeister Jörg Dreistadt gute Erfahrungen damit gemacht.

Weiter wurde der Kirmesbelegungsplan genehmigt. Dieser ist im Großen und Ganzen wie im vergangenen Jahr, die Lauterbacher Vereine wollen sich auch wieder an der Kirmes beteiligen. Der Ortsrat sprach fraktionsübergreifend den Wunsch aus, dass durch modernere und attraktivere Fahrgeschäfte die Kirmes in der Zukunft bereichert werden soll. Veranstaltungskalender und Hallenbelegung wurden ebenfalls verabschiedet.

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