Fenner können nun fein Feste feiern

Fenne · Für 190 000 Euro hat die Stadt den Fennern einen Platz für Veranstaltungen gebaut. Das Stadtteilforum plant nun erstmals einen Weihnachtsmarkt. Schon zuvor wollen die Mythenjäger den Fenner Harz würdigen.

 Rechts die Turnhalle, links das Kraftwerk: Die Einweihungsgäste beim Platznehmen auf dem neuen Festplatz. Foto: Becker & Bredel

Rechts die Turnhalle, links das Kraftwerk: Die Einweihungsgäste beim Platznehmen auf dem neuen Festplatz. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Völklingens kleinster Stadtteil hat jetzt einen kleinen, aber feinen Festplatz. Seit Mittwochabend ist er offiziell eingeweiht. Die Fläche vor der Kulisse der denkmalgeschützten Turnhalle an der Saarbrücker Straße ist sauber mit Betonpflaster befestigt und verfügt über Strom- und Wasseranschluss. Und wenn man's (scherzhaft) umrechnet, passen auf die Fläche von rund 600 Quadratmetern auch alle 900 Fenner Bürger auf einmal drauf - mit jeweils zwei Drittel Quadratmeter Stehfläche.

Kirmessen mit großen Fahrgeschäften sind in Fenne Vergangenheit, aber keinesfalls das Vereinsleben. Engagierte Bürger aller Richtungen finden sich im Stadtteilforum zusammen. Das wird nun, wie Sprecher Gerald Zieder sagte, erstmals einen Weihnachtsmarkt auf die Beine stellen. Schon zuvor, genau gesagt am 11. Oktober, wollen die Völklinger Mythenjäger, ein Arbeitskreis der Volkshochschule, auf dem neuen Platz ihr Event rund um das legendäre Fenner Harz inszenieren. Mitglied Hendrik Kersten verteilte als handgreiflichen Hinweis Probedöschen an die Einweihungsgäste. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) meinte, da habe er persönlich leider Pech (statt Harz), weil er zum Zeitpunkt des Events in Urlaub sei.



Vier Jahre lang war um den Platz und seine Finanzierung gerungen worden. Zuschüsse gab es keine, und so entschloss sich die Stadt, die rund 190 000 Euro selbst hinzulegen. Mit drin ist hier ein rund 300 Quadratmeter großer Parkplatz, der - säuberlich abgetrennt - neben der Festfläche angelegt wurde. Oberbürgermeister Lorig lobte die Maßnahme als Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen. Er fügte aber auch hinzu, damit sei im Augenblick "der finanzielle Spielraum ausgereizt". Doch dies, so Lorig, solle nicht das Ende der Bemühungen um Fenne sein.

"So ein schöner Platz und solch eine Umgebung!": Mit diesen Worten hatte Forums- und Ortsratsmitglied Mitglied Michael Rausch das Stichwort gegeben. Während nun vor der Halle alles tipptopp erscheint, lässt schon die Situation am Eingang an der Seite sanft gruseln: Neben einer nur notdürftig geflickten Treppenstufe liegt immer noch der bröckelnde, alte Asphalt. Und hinter der Halle heißt es sozusagen "Die Wüste lebt" mit wuchernder Wildnis bis hin zur Schutzwand an der Autobahn. Die Hallenfassade präsentiert sich wieder ansehnlich. Die Männer vom Bauamt haben sogar die passenden hellblauen Kacheln (als Ersatz für eine Reihe von defekten) aufgetrieben. Innen präsentiert sich die Halle, die wie das frühere Kultusministerium in Saarbrücken auf Pfeilern ruht, aber nach wie vor mit dem (zerfallenden) Charme der 60er Jahre. Sie wird, sieht man, von Vereinen intensiv genutzt - für Aktivitäten wie Tischtennis, Turnen, Gymnastik, Zumba und auch Fußball.

Auf Anregung von Michael Rausch und Zieder will Lorig nun noch ein Hinweisschild auf den "Dorfgemeinschaftsplatz Fenne " an der Saarbrücker Straße anbringen lassen. Denn Ortsunkundige fahren allzu leicht an der zurückgesetzt liegenden Fläche vorbei. Direkt links, von vorne gesehen, ragen die mächtigen Anlagen des Kraftwerks Fenne empor, doch ansonsten ist alles von Grün umgeben - einschließlich des anheimelnd gestalteten kleinen Spielplatzes, der vor dem Festplatz und der Halle an der Saarbrücker Straße liegt.

Übrigens: Zum 375. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung von Fenne bereitet Heimatkundler Wolfgang Lorenz eine Ausstellung vor. Sie soll im Herbst in der Kaffeeküche beim Kraftwerk stattfinden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort