Anwohnerin in Naßweiler schlägt Alarm wegen Rattenplage

Naßweiler · Weil sie sich von der Gemeinde im Stich gelassen fühlt, wendet sich Manuela Scholtyschik an die Öffentlichkeit. Ein benachbartes Geschäft in ihrer Straße in Naßweiler vermüllt den Hof. Ratten kämen wegen der Essensreste, sagt sie.

 Müllberge: Manuela Scholtyschik vor ihrer Haustüre. Foto: jenal

Müllberge: Manuela Scholtyschik vor ihrer Haustüre. Foto: jenal

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"Heute Morgen habe ich wieder mehrere Ratten vorm Haus gesehen." Manuela Scholtyschik aus Naßweiler schüttelt sich förmlich am Telefon. "Weil die Gemeinde Großrosseln nichts unternimmt", hat sich die 53-Jährige an die Redaktion gewandt. Immer wieder sammeln sich Müllsäcke und Sperrmüll vor einem benachbarten Anwesen an, ein Tabakwarengeschäft mit Spielautomaten, berichtet die Hausfrau, die seit 28 Jahren in Naßweiler in der Straße Im Jungholz lebt. Mitarbeiter des Geschäftes würden zudem die öffentlichen Container, die dicht an ihrem Haus aufgestellt sind, mit gelben Säcken, Abfall wie Verpackungen von Zigarettenstangen, zumüllen. Auch leere Flaschen würden entsorgt. "Heimlich und nachts - mein Schlafzimmer geht auf den Hinterhof, ich kriege alles mit."

Einmal in der Woche wird geleert, "am nächsten Tag ist der Papiercontainer schon wieder voll." Ratten würden von den weggeworfenen Essensresten angezogen und hätten mittlerweile ihre Nester unter losen Steinplatten direkt an ihrem Hauseingang gebaut. Zwei Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung haben sich ihre Sorgen angehört, berichtet sie. Vor vier Wochen, so sei ihr damals versprochen worden, werde etwas passieren. "Nichts ist passiert", so Manuela Scholtyschik. Am Donnerstag hat sie nochmals nachgehakt und erfuhr, der eine Mitarbeiter ist krank. Michaela Becker von der Ortspolizeibehörde der Gemeinde Großrosseln bestätigt auf Anfrage, in Kontakt mit Manuela Scholtyschik zu sein. Ein Mitarbeiter sei auch draußen gewesen: "Vor Ort konnten weder Tritt-, noch Kot- oder Fettspuren von Ratten festgestellt werden. Im Rahmen der vorbeugenden Rattenbekämpfung und des Verhinderns von wilden Müllablagerungen hat sich die Ortspolizeibehörde dieser Angelegenheit jedoch angenommen und bereits weitere Schritte in die Wege geleitet." Und weiter: "Bei der betroffenen Fläche handelt es sich um eine private Hofinnenfläche, die von der Straße aus frei einsehbar und zugänglich ist."

Wie Manuela Scholtyschik weiter berichtet, habe der Betreiber des benachbarten Geschäftes schon einmal eine offizielle Aufforderung der Gemeinde erhalten, seinen Müll zu entsorgen. Er ließ daraufhin den Müll tatsächlich abräumen, bis der alte Zustand wieder hergestellt war, Müllsäcke und Dreck. "Ich habe wirklich alles versucht, ich bin mit meinen Nerven am Ende. Ratten im Haus haben will ich nicht."

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