Kampfansage gegen Rotlicht

Völklingen · Die ehrenamtlichen Sicherheitsbeiräte in Völklingen und Großrosseln wollen gegen Prostitution, Shisha-Cafés und Paintball-Hallen vorgehen. Sie befürchten einen „Verdrängungseffekt“ aus Saarbrücken.

 Der Straßenstrich blüht derzeit in Saarbrücken. Foto: Becker & Bredel

Der Straßenstrich blüht derzeit in Saarbrücken. Foto: Becker & Bredel

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Prostitution, Shisha-Cafés und Paintball-Hallen sind Werner Michaltzik und Fred Schuler, den Vorsitzenden der Sicherheitsbeiräte von Völklingen und Großrosseln, ein Dorn im Auge. Aus ihrer Sicht haben diese "neuen Trends" "einen negativen Einfluss auf die Menschen". Unterstützung erhoffen sie sich vom Regionalverbandsdirektor und den Verwaltungschefs von Völklingen und Großrosseln. "Unser Anliegen ist, dass Sie alle Möglichkeiten ausschöpfen, die von uns beanstandete Entwicklung zu beenden, zu begrenzen oder rückgängig zu machen", heißt es im Entwurf eines Schreibens an Peter Gillo, Klaus Lorig und Jörg Dreistadt.

Der Völklinger Sicherheitsbeirat unterstützt die Initiative, während der Sitzung am Mittwochnachmittag wurden keine Änderungswünsche geäußert. Am Freitag, erläuterte Michaltzik, beschäftigt sich das Großrosseler Gremium mit dem Schreiben. Kommt dort grünes Licht, wird der Appell als gemeinsame Erklärung beider Sicherheitsbeiräte verschickt.

In Shisha-Cafés können die Gäste Wasserpfeife rauchen. "Es müsste dringend Klarheit geschaffen werden, ob und inwieweit diese Einrichtungen den Bestimmungen des Gaststättengesetzes, des Nichtraucherschutzgesetzes und des Jugendschutzgesetzes unterliegen", heißt es in dem Schreiben.

Beim Paintball beschießen sich die Teilnehmer mit Farbpatronen. Michaltzik und Schuler fürchten eine "emotionale Abstumpfung", Spiel und Realität könnten nicht mehr getrennt werden. In Großrosseln steht eine Paintball-Anlage.

"Zur Zeit sind in Völklingen und Großrosseln noch keine regelmäßigen Aktivitäten von Prostituierten in der Öffentlichkeit zu verzeichnen", schreiben die Beiratsvorsitzenden. Angesichts eines möglichen Verdrängungseffektes aus dem Gebiet der Landeshauptstadt setzten sie auf das präventive Mittel einer Sperrbezirksverordnung. Ist dies rechtlich nicht möglich, sollen schnellstmöglich Gesetzesinitiativen ins Auge gefasst werden. Gegen das "steigende Phänomen der Prostitution in Wohnhäusern" solle ebenfalls vorgegangen werden.

Michaltzik äußerte sich auch zu dem aktuellen Bordell-Vorhaben in Fenne "Wir zeigen uns mit der Bürgerinitiative solidarisch", erklärte der Beiratsvorsitzende. In dem Völklinger Stadtteil hat sich Anwohner-Protest gegen die Pläne formiert (die SZ berichtete).

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