Dahms Fische kriegen Trockenfutter

Fürstenhausen/Saarbrücken · Über die Schlachtungsmethode weiß man noch nichts. Aber an die Raubfische in der Fischzuchtanlage in Fürstenhausen würden jedenfalls nur „handelsübliche Pellets“ verfüttert, sagt die Landesregierung in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.

 Meeresbiologin Vera Hanke beim Fischfüttern mit Pellets in Fürstenhausen. Foto: Becker & Bredel

Meeresbiologin Vera Hanke beim Fischfüttern mit Pellets in Fürstenhausen. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die frühere Umweltministerin und jetzigen Grünen-Landtagsabgeordnete Simone Peter macht sich Sorgen um den Tierschutz in der Meeresfischzuchtanlage in Fürstenhausen. Sie wird von der MFV, einer Tochter-GmbH der Völklinger Stadtwerke mit Jochen Dahm als Geschäftsführer, betrieben. Die Landesregierung hat jetzt Peters Anfrage mit der Landtags-Druckssache Nummer 15/466 (15/418) beantwortet.

Peter hatte darauf verwiesen, mit dieser Zuchtanlage sei die erste echte Massentierhaltung im Saarland in Betrieb gegangen. Anfangs sollten 500 Tonnen Fisch pro Jahr produziert werden. Dabei sei der Futtereinsatz immens. Zur Gewinnung eines Kilogramms Zuchtfisch würden Mengen von 3,5 bis zu 8 Kilogramm Futterfisch für erforderlich gehalten. Bei den in der Anlage eingesetzten Fischen handele es sich sämtlich um Raubfische, die mit Fischprodukten aus Wildfang gefüttert werden müssten, um eine vermarktungsfähige Qualität zu erreichen.

Die Landesregierung antwortete, für die Fütterung der Fische würden handelsübliche, pelletierte Futtermittel eingesetzt. Diese müssten die Anforderungen nach den Vorschriften des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches erfüllen.

Peter fragte weiter, wie die Fische getötet werden sollten. Die Landesregierung antwortete, die Anlage zur Schlachtung der Fische sei noch in der Planungsphase. Die Tötungsmethode sei nicht abschließend geklärt. Für die Betäubung aller Fischarten sei vom Betreiber die Durchströmung der Fische mit elektrischem Strom vorgesehen.

Peter fragte weiter, ob eine wissenschaftliche Begleitung beabsichtigt sei, mit der die Wahrung des Tierschutzes gesichert werde. Die Regierung antwortete, diese Begleitung erfolge durch Prof. Dr. Uwe Waller, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW). Waller sei Diplom-Biologe und habe als Forschungsschwerpunkte unter anderem die Arbeitsfelder Allgemeine Fischereibiologie, Stoffwechsel- und Verhaltensphysiologie der Fische und Biotechnologie der Aquakultur.

Waller hatte das Fischzuchtprojekt in Fürstenhausen von Anfang an begleitet und mit Unterstützung der Stadtwerke eine Honorarprofessur an der HTW erlangt. Die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen verbleibe auf hohem Niveau, wenn auch jetzt der Schutz des Firmen-Know-how zunehmend an Bedeutung gewinne, erläuterte Waller in einer Veröffentlichung der HTW.

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