Arbeiten wie ein echter Künstler

Ludweiler/Velsen · Es wird geschliffen, gefeilt und gemalt: Bei einer Aktion der Evangelischen Jugend Ludweiler bauten 16 Kinder bequeme Steckstühle. Die Veranstalter standen mit Rat und Tat zur Seite – und die Kinder konnten ihre Ideen verwirklichen.

 Buntes Treiben im Verwaltungsgebäude der Alten Grube Velsen: Hier konnten die Kinder ihre Vorstellungen nach Herzenslust in die Tat umsetzen. Foto: Spieldenner

Buntes Treiben im Verwaltungsgebäude der Alten Grube Velsen: Hier konnten die Kinder ihre Vorstellungen nach Herzenslust in die Tat umsetzen. Foto: Spieldenner

Foto: Spieldenner

Ein bequemer Stuhl, um sich richtig drauf zu fläzen, das ist es doch, was in den meisten Kinderzimmern fehlt. Kein Problem, dachten sich Yvonne Habermann, Annette Kaufmann und Christoph Kubig von der Evangelischen Jugend Ludweiler, die ein solches Mobiliar auf dem evangelischen Kirchentag in Hamburg gesehen hatten.

Und schon war die Idee geboren, innerhalb des Kinderferienprogramms einen Steckstuhl zu bauen. 16 Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren treffen sich an insgesamt vier Terminen, um an dem Kinderzimmermöbel zu werkeln. Im Verwaltungsgebäude der Alten Grube Velsen, wo die Künstlergruppe Art 58 ansässig ist, wird geschliffen, gefeilt und gemalt, was das Zeug hält - und das in passendem Ambiente. Denn hier treffen sich regelmäßig Künstler zum kulturellen Austausch und vielem mehr. So ist es für die Kids ein besonderes Vergnügen, ebenfalls hier arbeiten zu dürfen.
Alle sind am Werkeln

Alle sind gut gelaunt und konzentriert bei der Arbeit, auch das Feilen und Schleifen hat ohne Probleme und Verletzte geklappt. Geht man durch die weitläufige Halle, sieht man Kinder fleißig werkeln. Jeder bemalt seinen Steckstuhl nach eigenen Vorstellungen. Über ihre Motive mussten sich die jungen Künstler zuhause Gedanken machen. "Es ist wichtig, dass die Kinder auch mal selbst entscheiden können, was sie machen wollen", sagt Christoph Kubig. Regelmäßig führt die Evangelische Jugend Ludweiler in der Grube Velsen Kunstprojekte durch. Zu einer Tradition ist es inzwischen auch geworden, dass die Gruppe Art 58 zum Abschluss der Projekte Rostwürste spendiert. "Darauf warten die Kinder schon", erklärt Yvonne Habermann und grinst. Getränke und Knabbereien stehen bereit, auch während der Arbeit braucht niemand zu verhungern. "Ja, die Kinder mögen es, zwischendurch mal was zu knabbern", sagt Annette Kaufmann. Besonders dankbar sind Kaufmann und Co. für die Unterstützung von Gerd Kaufmann, Annettes Vater.
Der Handwerker unterstützt

"Den brauchen wir. Ohne ihn würde gar nichts laufen", meint Habermann zustimmend. Kaufmann agiert oft im Hintergrund, besorgt beispielsweise kostengünstig das Arbeitsmaterial und schneidet es zu. "Ich mache das gerne, ich bin Handwerker . Und vieles, was meine Tochter macht, hat mit Handwerk zu tun." Die Kinder danken es ihm. Fröhlich beziehen sie ihn in den Prozess des Werkelns mit ein, fragen ihn um Rat, bitten um seine Hilfe.

Die meisten Stühle sind inzwischen schon fertig, geschliffen, gefeilt und dekoriert. Nun muss die Farbe trocknen, damit beim letzten Treffen noch der Klarlack aufgetragen werden kann. Und dann? Können die Kids sich stolz in ihre selbst gemachten Steckstühle fläzen.

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