Fürstenhausen soll grüner werden

Fürstenhausen · In der vorigen Woche hat Völklingens Verwaltung zusammen mit dem Kaiserslauterer Planungsbüro Firu das neue Entwicklungskonzept für Fürstenhausen in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Wie soll der Stadtteil umgestaltet werden? Hier ein Blick auf die Pläne.

 Gespanntes Lauschen bei der Versammlung. Foto: Becker&Bredel

Gespanntes Lauschen bei der Versammlung. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Geredet wurde schon länger davon, seit der Fürstenhausener Bürgerversammlung vorigen Woche ist es amtlich: Das "Grüne Quartier mit Zukunft", 2008 als Leitlinie - und als Bebauungsplan - für die Neugestaltung des Stadtteils beschlossen, ist passé. Erstens, weil es dafür an Investoren mangele, sagte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU). Und, weil man den Sportplatz nicht verlegen könne (wir berichteten bereits). Einem neuen Standort am Holzplatz habe die Landesplanung widersprochen, da dieses Gebiet für Gewerbe vorgesehen sei.

So soll der Sportplatz nun am alten Fleck saniert werden, soll einen Trainingsplatz und Parkflächen dazubekommen. Das Clubheim wird auf der anderen Platzseite neu gebaut. Die benachbarte Fläche, auf der einst unter anderem das Lokal Palais Royal stand, soll Dorfmittelpunkt werden: ein Platz für Feste mit Spielgeräten und Bänken, mit viel Grün. Vielleicht auch mit Randbebauung, erläuterte Firu-Planerin Sabine Herz. Aber "optional", nur wenn es sich füge. Der Laden komme wohl nicht: Etliche Betreiber hätten abgewinkt, wegen geringer Frequenz.

Das Seniorenzentrum soll auf der anderen Seite der Saarbrücker Straße entstehen. Eine große Fläche bis zur Kurt-Schumacher-Straße ist dafür reserviert. Anwohner-Sorgen, das Fürstenhausener Projekt könne beeinträchtigt werden durch ein zweites Vorhaben in der Innenstadt, teilt Lorig nicht: "Die Investoren wissen voneinander". Nach deren Ansicht gebe es wohl ausreichend Bedarf für beide Seniorenzentren. Nebendran, Richtung Vereinshausstraße, sollen neue Wohnhäuser die Lücken schließen, die der Abriss bergbaugeschädigter Bauten hinterlassen hat. Die Planer sagen Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern voraus; Fürstenhausen hat wieder Zuzüge zu verzeichnen. Systematisches Baulücken-Management soll helfen, die Brachflächen neu zu beleben. In Zusammenarbeit mit der RAG, der die meisten dieser Grundstücke gehören.

Die Realisierungschancen? Mit dem neuen Ortsmitte-Platz, sagte Lorig, könne die Stadt flott anfangen, 1,7 Millionen Euro stünden sofort zur Verfügung, inklusive der RAG-Entschädigung für den Sportplatz. Freilich verschlingt allein die Erneuerung des Sportgeländes 1,1 Millionen Euro davon. Es seien aber weitere Zuschüsse zu erwar ten. Fürs Seniorenzentrum gebe es einen Investor, "da sind wir schon über das Bebauungsplan-Stadium hinaus". In Sachen Grundstückspreise schilderte Lorig die Verhandlungen mit der RAG als "fair". Das habe auch der Seniorenzentrums-Investor bestätigt.

Schlicht ist das Konzept beim Platz an der Marienkirche. Als klassischer Platz, sagte Planerin Sabine Herz, werde er von den Fürstenhausenern nicht angenommen. Er soll nun den Anwohnern dienen, pragmatisch, mit Parkraum, Grünfläche, Kinderspielplatz. Drumherum: vor allem Ein- und Zweifamilienhäusern. Baupläne hegt auch die katholische Gemeinde, sie will der Kirche eine neue Sakristei anfügen.

Insgesamt soll Fürstenhausen wohnlicher werden: mehr Grün im öffentlichen Raum, bessere Straßen-Überwege für Fußgänger. Weniger Schwerlastverkehr - die Planer arbeiten an einer neuen (Umgehungs-)Straße zum Uttersberg. "Kurzfristig" möchten die Planer auch ein Programm auf die Beine stellen, das privaten Hauseigentümern bei der Fassaden-Sanierung hilft. Förderprogramme bestimmen den Zeittakt für die Planung: Zuschüsse sind nur für kurze Zeit zu haben, es muss schnell gehen. Jetzt wollen die Planer Bürger-Anregungen einarbeiten. Und eine grobe Kostenschätzung errechnen. Das Ergebnis bekommt der zuständige Ausschuss des Völklinger Stadtrats vorgelegt, der tagt am 13. Mai, so Lorig. Ende Mai/ Juni soll die Beschlussfassung im Stadtrat folgen. Anschließend, so Lorig, werde das Ganze mit der Landesplanung durchgesprochen. Mit der sei es schon jetzt weitgehend abgestimmt, man könne dann rasch Förderanträge einreichen. Den Herbst/ Winter werde die Verwaltung dem exakten Planen und ersten Ausschreibungen widmen. 2015 könne und müsse es dann losgehen. Einen Bautermin gibt es schon: Am Sportplatz sollen "am 1. März 2015" (Lorig) die Bagger anrücken. Und dort soll die Sanierung so zügig vorangehen, dass der Sportverein bereits im September 2015 wieder auf eigenem Platz Fußball spielen kann.

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