Ein Verein, zwei Pokalsieger

Saarbrücken · Die Handball-Mannschaften des SV 64 Zweibrücken haben beim Saarlandpokal-Finale am Montag abgeräumt: Die Herren gewannen die Trophäe gegen die HF Illtal, die Zweibrücker Damen siegten gegen den TuS Neunkirchen.

 Die Herrenmannschaft aus Zweibrücken hat am Montag ihren Titel als Saarlandpokalsieger verteidigt. Foto: Klos

Die Herrenmannschaft aus Zweibrücken hat am Montag ihren Titel als Saarlandpokalsieger verteidigt. Foto: Klos

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Der Handballgott war beim Saarlandpokal offensichtlich Westpfälzer. Denn beim Finalturnier der Bank 1 Saar Handball-Trophy in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle triumphierten am Montag sowohl bei den Herren als auch bei den Damen die Oberliga-Mannschaften des SV 64 Zweibrücken. Der SV nimmt am Saarlandpokal teil, weil er ebenfalls dem Handballverband Saar (HVS) angehört.

"Das ist ein Novum, dass der Pokalsieger bei Männern und Frauen aus derselben Stadt kommt", freute sich Stefan Bullacher, Trainer der Zweibrücker Handball-Herren, die das Finale vor 500 Zuschauern gegen die Handballfreunde Illtal mit 30:19 für sich entschieden hatten. Die HFI, die wie Zweibrücken in der Oberliga spielen, waren nur auf dem Papier ein gleichwertiger Gegner. Illtal agierte im Angriff fahrig und unkonzentriert, lief bereits zur Halbzeit einem 9:17 Rückstand hinterher.

Dem schnellen Kombinationsspiel der Zweibrücker, bei denen Rückraumschütze Tim Burkholder als Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde, hatte Illtal auch im zweiten Durchgang zunächst wenig entgegenzusetzen. Erst als der Rückstand zehn Tore betrug (19:9) schaltete der SV einen Gang runter und ließ die Saarländer ins Spiel kommen. Am klaren Erfolg der Zweibrücker änderte sich aber nichts mehr. Illtals Trainer Steffen Ecker war enttäuscht: "Wir haben im Angriff viel zu viele Fehler gemacht, die Zweibrücken mit ihrem schnellen Spiel eiskalt bestraft hat." Schon im Halbfinale hatte sich angedeutet, dass Illtal nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Saarlandliga-Tabellenführer HG Saarlouis II hatten sich die Zebras knapp mit 24:23 durchgesetzt. Deutlicher endete das zweite Halbfinale. Der Vierte der Saarlandliga, die HSG DJK Nordsaar, spielte gegen den SV Zweibrücken zwar frech und munter mit, ernsthaft in Gefahr geriet der Sieg des Oberligisten (23:18) aber nicht.

Deutlich spannender als bei den Herren verlief das Endspiel der Damen. Hier standen sich der Oberliga-Zweite SV Zweibrücken und der frisch gebackene Oberliga-Aufsteiger TuS Neunkirchen gegenüber. Zweibrücken erwischte einen Blitzstart. Keine vier Minuten waren gespielt, als der SV mit 4:0 in Führung lag. Der TuS setzte aber immer wieder seinen starken Kreis in Szene und kämpfte sich Tor um Tor heran. Nach 14 Minuten erzielte Nathalie Hochscheid aus dem Rückraum den Ausgleich (7:7). Doch Zweibrücken zog durch Tore von Junioren-Nationalspielerin Elisa Burkholder und Joline Müller, die zur Spielerin des Turniers gewählt wurde, wieder davon. Beim Stand von 11:9 für Zweibrücken wurden die Seiten gewechselt.

Im zweiten Durchgang kam Zweibrücken vor allem über den Rückraum zu einfachen Toren. Fünf Minuten vor dem Ende sah der Favorit aus der Pfalz wie der sichere Sieger aus (19:15), als sich der TuS in der Schluss-Phase ein letztes Mal aufbäumte. Mehr als der Anschlusstreffer (19:20) war aber nicht mehr drin. Die Partie endete mit 21:19 für Zweibrücken. SV-Trainer Martin Schwarzwald sagte: "Dass wir das erste Mal in unserer Historie den Pokal gewonnen haben, ist supergeil." Sein Team hatte bereits im Halbfinale Vollgasgegeben und sich gegen den Saarlandligisten HSV Merzig-Hilbringen keine Blöße gegeben (26:12). Umkämpfter war das zweite Halbfinale zwischen Neunkirchen und dem Neunten der Oberliga, DJK Marpingen. Die DJK war lange gleichwertig, auf der Zielgeraden ging der Truppe von Trainer Tobias Frei aber die Puste aus. Neun Gegentore in den letzten zehn Minuten besiegelten die 16:20-Pleite der Marpingerinnen.

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