Altglasentsorgung mit Hindernissen

Sulzbach · Eine Beschwerde erreichte diese Woche die SZ-Redaktion, weil die Stadt Sulzbach zwei Standorte mit Wertstoffcontainern aufgegeben hat. Wer sein Altglas nicht mit dem eigenen Auto wegschaffen kann, ist unter Umständen aufgeschmissen.

 So sah der Container-Standplatz ortsausgangs Sulzbach, Richtung Dudweiler, mal an einem Tag im Januar 2013 aus. Foto: mh

So sah der Container-Standplatz ortsausgangs Sulzbach, Richtung Dudweiler, mal an einem Tag im Januar 2013 aus. Foto: mh

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Es gibt gewissenhafte Menschen, die trennen ihren Müll beziehungsweise unbrauchbar gewordene Wertstoffe sehr sorgsam und gewissenhaft. Sie nutzen die gelben Säcke, sie sind froh über ihren Komposthaufen im Garten, über die Möglichkeit der blauen Tonne, in die man das Altpapier entsorgen kann, und über Altglascontainer, die ebenfalls ihren Anteil daran haben, dass die graue Hausmülltonne und damit die Umwelt entlastet wird.

Hannelore und Jürgen Günther tun das auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten, wie sie im Gespräch mit der SZ erklären. Diese Woche waren sie in der Redaktion, um ein Ärgernis zur Sprache zu bringen. Das Ehepaar, das in der Sulzbachtalstraße kurz vor Altenwald wohnt, hat neuerdings große Schwierigkeiten mit der Altglasentsorgung. Denn ohne Auto ist das innerorts offenbar ein Problem. Zwar gibt es noch immer 21 Altglascontainer-Standorte, doch die sind für die Beschwerdeführer sehr schlecht zu erreichen. Hannelore Günther erzählt, dass sie sowohl den Standort am sogenannten Stadtmitte-Eingang Ost (gegenüber der Musikschule, Sulzbachtalstraße) vermisst, als auch den Standplatz ortsausgangs Sulzbach in Richtung Dudweiler (Liebergallshaus). Mit Taschen beladen, die ihre ausgedienten Glasflaschen enthielten, habe sie neulich sogar den Weg zu Fuß und per Linienbus auf sich genommen, um das Altglas in Dudweiler (Wilhelmshöhe) loszuwerden. Das aber sei auf Dauer kein Zustand.

Nächster Standort in Sulzbach sei der Parkplatz am Schnappacher Weg, doch mit dem Bus dorthin zu gelangen, sei eigentlich ein Unding, weil man dazu auch umsteigen müsste. Im Rathaus, so Jürgen Günther, habe man schon vorgesprochen, aber keine befriedigende Auskunft erhalten. Vor allem hätte man als SZ-Leser schon erwarten dürfen, dass die Stadt das Abräumen der Glas-Behältnisse öffentlich bekannt gibt.

Stadt-Pressesprecher Elmar Müller erklärt auf SZ-Anfrage, dass der Standort gegenüber der Musikschule nicht mehr existiert, weil dort das neue Jobcenter errichtet, der Platz demnach gebraucht werde. Und den zweiten Standort in Höhe Liebergallshaus habe man auf Wunsch von Bürgern aufgegeben. Dort sei es regelmäßig zu Verschmutzungen gekommen. Weggeräumt wurden hier im Übrigen auch die beiden Kleider- und Papiercontainer. Für das Ehepaar Günther und wohl auch andere Bürger, die kein Auto besitzen, ist somit die konsequente Mülltrennung nicht unkomplizierter geworden.

 Besagten Container-Standort gibt's nun nicht mehr. Foto: Seeber

Besagten Container-Standort gibt's nun nicht mehr. Foto: Seeber

Foto: Seeber

Zum Thema:

Auf einen Blick21 Altglas-Container gibt es nach einer Auflistung der Rathaus-Verwaltung noch an folgenden Stellen in den einzelnen Stadtteilen. Sulzbach: An der Blaufabrik (Auf der Schmelz), am Schnappacher Weg (Tennishalle), Tulpenweg/Fichtenweg, Nelkenstraße, Wilhelm-Gehrlein-Straße, Jakobstraße Parkplatz, Luisenstraße, an der Gabelung Sulzbacher Weg/Industriestraße; Neuweiler: Bruchwald/Autobahnzubringer, Hochstraße, Festplatz, Am Friedhof, St. Ingberter Straße/Autobahnzubringer.Hühnerfeld: Festplatz, Am Brünnchen/Blumenstraße, Knappenstraße; Brefeld: Buswendehammer; Schnappach: Mariannenthaler Straße/Festplatz; Altenwald: Friedhofstraße Parkplatz, Kettelerstraße/Wiesenstraße, Wertstoffhof, Eisenbahnschachtanlage. mh

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