Auch wenn man es bei den derzeit sommerlichen Temperaturen kaum glauben mag: Die nächste Heizperiode steht quasi schon vor der Tür. Weil gerade die Heizkosten auch in die Säckel von Städten und Gemeinden tiefe Löcher reißen, hat man sich in Quierschied schon vor knapp zwei Jahren dieses Themas angenommen und eine Studie zur Entwicklung eines "Klimaschutz-Teilkonzepts - Klimaschutz in eigenen Liegenschaften" in Auftrag gegeben.

Die ersten Ergebnisse wurden dem Gemeinderat nun vorgelegt. "Es soll keineswegs ein Konzept für die Schublade sein", betonte Eva Maria Kiefer von der Firma Arge Solar, die mit der Erstellung beauftragt war, "21 Liegenschaften der Gemeinde wurden energetisch bewertet, drei davon haben wir besonders genau betrachtet." Das Ergebnis ist durchaus beeindruckend. Quierschied könnte seinen Ausstoß an Kohlendioxid (derzeit etwa 1500 Tonnen jährlich) quasi halbieren. "Und eingespartes Kohlendioxid bedeutet letztlich weniger Heizen und das bedeutet Einsparungen von Heizkosten ", so Kiefer weiter. Bis zu 120 000 Euro jährlich könnten laut der Studie eingespart werden - eine Summe, die der Gemeindekasse gut tun würde. Doch - wie so oft im Leben - die Sache hat einen Pferdefuß. Die Einsparpotenziale bekommt man nicht geschenkt. Um die aufgezeigten positiven Effekte zu erzielen, müsste man zunächst 1,8 Millionen Euro investieren. Es braucht keine großen mathematischen Kenntnisse, um auszurechnen, dass sich ein derartiger Aufwand erst nach 15 Jahren rechnet. "Die Kommunalaufsicht hat grünes Licht gegeben für Investitionskredite", erklärte Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall, doch nannte sie gleichzeitig auch das Problem: "Die Amortisation dieser Kredite muss in weniger als zehn Jahren erfolgen." Eine Katze, die sich irgendwie in den Schwanz beißt.

Doch die Quierschieder Verwaltung will diesen Teufelskreis durchbrechen. "Auch mit geringeren Investitionen kann man an einigen Stellen sehr viel bewegen", glaubt die Bürgermeisterin und will noch vor Beginn der Heizperiode dem Rat verschiedene Einsparmöglichkeiten vorstellen. Ein zentraler Punkt wird dabei die Einrichtung eines kommunalen Energie-Managements sein.