500 demonstrieren in Sulzbach für friedliches Miteinander

Sulzbach · Zur Kundgebung gegen die Sagesa-Demo versammelten sich die Menschen am Salzbrunnen-Ensemble. Und zeigten Flagge für Toleranz und friedliches Miteinander. Geschäftsleute machten derweil ihre Läden früher dicht.

 Friedlich und einträchtig ging die Kundgebung am Salzbrunnen-Ensemble vonstatten. Fotos: Thomas Seeber

Friedlich und einträchtig ging die Kundgebung am Salzbrunnen-Ensemble vonstatten. Fotos: Thomas Seeber

 Anneliese Maaß

Anneliese Maaß

 Kundgebungsteilnehmer brachten ihre Meinung klar zum Ausdruck.

Kundgebungsteilnehmer brachten ihre Meinung klar zum Ausdruck.

Dem Regen trotzend begannen die Aufbauarbeiten der Kundgebung "Sulzbach zeigt sich weltoffen" bereits am frühen Nachmittag. Hier sollten sich nur wenige Stunden später 500 Menschen versammeln, um für das Miteinander der verschiedenen Kulturen in der Stadt zu werben.

In Sulzbach wohnen Menschen aus 69 verschiedenen Nationen, und am Salzbrunnen-Ensemble sollte jedem anschaulich vor Augen geführt werden, wie das Leben in der Stadt von den verschieden Kulturen profitiert.

"Mit vielen kurzen Redebeiträgen sollen die verschiedenen Blickwinkel aufgezeigt werden und verdeutlichen, wie die unterschiedlichen Kulturen das gemeinsame Leben bereichern", erklärte Organisatorin Anneliese Maaß gegenüber der SZ. Und schließlich könne aus Negativem auch etwas Gutes entstehen. So habe die Anmeldung der Sagesa-Demo letztendlich dazu geführt, dass die Menschen sich an den Salzbrunnenhäusern versammeln, um für ein gemeinsames Miteinander einzutreten. In ihrer emotionalen Rede an die Kundgebungsteilnehmer drückte Anneliese Maaß ihren Wunsch nach Freiheit aus und bat darum, diese Freiheit auch allen anderen Menschen zuzugestehen.

Unter den Versammelten fand man zahlreiche Kommunalpolitiker aus der Region, Vertreter der Gewerkschaften, Regionalverbandspräsident Peter Gillo , Kinder und Jugendliche aus den Jugendzentren von Sulzbach und Friedrichsthal, Schülerinnen und Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums, die mit Zitaten von Mahatma Ghandi und Martin Luther King für Toleranz warben, sowie Bürgermeister Michael Adam , der auch als Schirmherr der Veranstaltung fungierte, und nahezu alle Stadtratsmitglieder. Adam erklärte: "Unsere Weltoffenheit lassen wir uns nicht von fehlgeleiteten Interessen nehmen. Wir wollen ein Zeichen setzen für die Menschenwürde ."

Daneben sprachen allerdings auch Vertreter der in Sulzbach lebenden Religionsgemeinschaften. So erinnerte Imam Kani Öcsoy von der türkisch-islamischen Gemeinde in Brefeld, dass alle Menschen von Adam und Eva abstammen. "Niemand ist einem anderen Menschen überlegen. Nur gemeinsam können wir unsere Stadt als eine liebenswerte erhalten." Pastor Manfred Kostka, vormals in Hühnerfeld/Altenwald tätig, erinnerte ebenfalls an das Gemeinsame: "Alle Völker haben ihren Ursprung in Gott." Und Suhifhasan Sanmusgasarma, der Priester des Hindu-Tempels in Altenwald erklärte: "Für uns Hindus sind Toleranz und Akzeptanz die wichtigsten Punkte. Lasst uns für ein gemeinsames Miteinander beten."

Bereits im Vorfeld der Demonstration hatten sich zahlreiche Geschäftsleute in der Sulzbachtalstraße und am Ravanusaplatz zur früheren Schließung ihrer Läden entschlossen. Zum Teil weil man schwarze Schafe unter den Demonstranten vermutete, zum Teil weil man den Rednern auf dem Ravanusaplatz keine Bühne bieten wollte.

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