„Ein Paar wie Blitz und Donner“

Sulzbach · Mit einer riesen Geburtstagsparty überraschte Marlies Krämer ihren langjährigen Lebensgefährten Günter Meyer. Der Sozialdemokrat und langjährige SR-Mitarbeiter feierte in der Sulzbacher Aula.

 Der Jubilar Günter Meyer mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Marlies Krämer. Foto: Becker&Bredel

Der Jubilar Günter Meyer mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Marlies Krämer. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Günter Meyer genoss den großen Bahnhof, den ihm seine Lebensgefährtin Marlies Krämer und der "Verein Sulzbach hilft Benin" in der Aula beschert hatten. Lang war die Liste der Gratulanten. Moderator Wolfgang Wirtz-Nentwig sprach gar vom "Oscar für die beste Hauptrolle". Ein anderer Oskar, nämlich Meyers Freund Lafontaine, betitelte den Jubilar in seinem verlesenen Grußwort als "langjährigen, glaubwürdigen Friedenskämpfer". Der Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag war es auch, der meinte, Meyer sei seiner Zeit voraus. Denn dieser lebe seit über 30 Jahren bereits die rot-rote Koalition, denn die Lebensgefährtin Krämer ist bei der Linkspartei.

Im Gespräch mit dem Moderator sparte Meyer nicht mit Kritik an seiner Partei. "Der größte Feind der SPD ist die Gleichgültigkeit", betonte er . Sein Erfolgsrezept: Sich nicht verbiegen lassen. Nach 67 Jahren Mitgliedschaft in der SPD und über drei Jahrzehnten ehrenamtlicher Tätigkeit nimmt man ihm dies auch ab.

"Er kann sehr, sehr, hartnäckig sein", beschrieb Dieter Heckmann, SPD-Stadtverbandsvorsitzender, mit einem Augenzwinkern den Genossen. SR-Chefredakteur Norbert Klein betitelte Meyer in seiner Videobotschaft gar als "durch und durch optimistischen Menschen". Ex-Ministerpräsident Reinhard Klimmt (SPD ) ließ in seiner Laudatio den Werdegang Revue passieren. Krämer und Meyer wären Allerweltsnamen. Aber, sie wären "ein Paar wie Blitz und Donner", womit Klimmt Parallelen zum Udo Lindenberg-Titel zog. Zahlreiche Künstler hatten die Feier umrahmt: Marc Christian Wagner (Violine) und Christin Chun (Klavier) von der Musikschule Dudweiler, Liedermacher Wolfgang Winkler (Gitarre), Marion Ritz-Valentin und Gaby Klees (Gesang) sowie Renate Schulien (Sketch). Und von Lebensgefährtin Marlies Krämer gab es als Beitrag ein Gedicht.

Vita: Günter Meyer kam am 25. August 1924 in Aschersleben als Sohn eines Kranführers zur Welt. Nach der Scheidung der Eltern ging er 1935 mit seiner Mutter nach Göttingen. 1938 begann er eine Ausbildung bei der Elektrizitäts AG Mitteldeutschland. Trotz des starken Einflusses der Oma Selma Simon, einer überzeugten Sozialdemokratin, ließ sich Günter Meyer für die Ideologie der Nazis gewinnen und meldete sich 1942 freiwillig für die Kriegsmarine . Nach amerikanischer Gefangenschaft kam der Jubilar im September 1945 wieder heim. Am 1. Mai 1947 trat er in die SPD ein. Er wechselte als Techniker und Beleuchter ans Göttinger Theater. Später fing er parallel an beim Film zu arbeiten. Am 19. März 1962 nahm er seine Arbeit beim Saarländischen Rundfunk, wo er bis1 988 als Beleuchter tätig war. Meyer war zweimal verheiratet und hat drei Söhne und eine Tochter. Seit 1979 ist er Lebensgefährte von Marlies Krämer.

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