Seit 60 Jahren im Zentrum der Salzstadt

Sulzbach · Seit Jahrzehnten ist der Kiosk in der Sulzbachtalstraße fest in der Hand der Familie Kellenberger. Das Ehepaar freut sich über schöne Häuser in der Stadt, auch wenn einige von ihnen dringend saniert werden müssten.

 Die Kiosk-Besitzer Sophie und Adolf Kellenberger mit ihrem treuen Freund Horst Morgenthal (im Hintergrund). Foto: ll

Die Kiosk-Besitzer Sophie und Adolf Kellenberger mit ihrem treuen Freund Horst Morgenthal (im Hintergrund). Foto: ll

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In der dritten Generation betreibt Sophie Kellenberger (76) den kleinen Verkaufskiosk mit Zeitschriften und Tabakwaren sowie einer Lotto- und Toto-Annahme im Haus der Sparkasse am Sulzbacher Ravanusaplatz. Seit ihr Mann Adolf (77) in Pension ist, unterstützt er seine Frau. Wenn Not am Mann ist, dann springt auch mal Horst Morgenthal, ein Freund der Familie, ein. Seit mehr als 60 Jahren ist das Geschäft in der Hand der Familie Kellenberger. Zuerst betrieb es die Großmutter von Adolf, auch mal sein Onkel Fritz und dann seine Mutter. Vor etwa 17 Jahren übernahm dann Sophie den Kiosk, der früher auf dem Markplatz stand. Heute befindet sich der kleine Laden sozusagen direkt am Puls der Stadt. Beide "Kellenbergers" sind sehr kommunikative Menschen, was für die Art ihres Geschäftes sicherlich ein großer Vorteil ist. Ist die Wunschzigarette mal nicht da, was so gut wie nie vorkommt, so kennt Sophie Kellenberger eine gute Alternative. Das Wunschmagazin ist nicht im Sortiment? Nicht mehr lange. Die rührigen Geschäftsleute bestellen es und nehmen es auf. Sie reden nicht lange herum, sie handeln. Der Kiosk der "Kellenbergers" ist eine Institution in der Stadt. Hier trifft man sich nicht nur zum Zeitungskauf oder um seinen Tippschein abzugeben. Hier hält man auch gerne mal ein Schwätzchen. Hier erfährt man, was es Neues gibt. Der Kiosk ist sozusagen eine kleine Informationsbörse. Viele Leute reden mit Sophie Kellenberger auch über private Dinge. Dann ist die 76-Jährige Kummerkasten und Seelentrösterin zugleich. Bei Sophie wissen die Leute ihr Geheimnis gut aufgehoben. "Was mir anvertraut wird, das behalte ich für mich. Darauf kann sich jeder verlassen", erklärt sie. "Ich weiß sehr viel, erzähle aber nichts weiter." Sophie Kellenberger ist immer gut gelaunt, wirkt selbstbewusst und sehr fit. "Es ist die Arbeit, die mich fit hält. Sie tut mir gut. Ich liebe das, was ich tue", sagt sie, und es klingt überzeugend. Jeden Morgen pünktlich um 5 Uhr öffnet der Kiosk. "Bevor die Leute auf die Arbeit fahren, kaufen sie noch eine Zeitung oder geben einen Tippschein ab", erklärt Sophie. Seit einigen Wochen ist der Kiosk durchgehend bis 18 Uhr geöffnet. Geschäftsleute aus der Stadt hatten bei den Kellenbergers nachgefragt, ob sie den Kiosk auch über Mittag auflassen könnten. Sie sind mit ihrem Wunsch bei dem Sulzbacher Ehepaar auf offene Ohren gestoßen. "Wie heißt es doch so schön: Der Kunde ist König", sagt sie und lacht. Sie und ihr Mann wechseln sich mit der Arbeit ab. Sophie ist morgens dran, Adolf nachmittags. Wie seine Frau, so ist auch der 77-Jährige ein sehr kommunikativer Mensch. Wenn er Zeit hat, dann erzählt er gerne, und Adolf hat auch kloore Geschichten auf Lager. Sophie und Adolf Kellenberger lieben ihren Kiosk und leben, wie sie versichern, gerne in Sulzbach . "Wir haben viele schöne Häuser in der Stadt. Einige müssten nur mal saniert werden", meint Sophie.

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