Innenminister eröffnet neue Flüchtlingsunterkunft in Sulzbach

Sulzbach · Noch sind die Räume leer, doch schon bald sollen bis zu 420 Asylsuchende in der neuen Flüchtlingsunterkunft auf der Hirschbach unterkommen. Gestern übergab Innenminister Klaus Bouillon (CDU) die Schlüssel.

 Innenminister Klaus Bouillon (l.) zeigt Michael Adam, Bürgermeister von Sulzbach (beide CDU), das neue Wohnheim. Foto: Becker&Bredel

Innenminister Klaus Bouillon (l.) zeigt Michael Adam, Bürgermeister von Sulzbach (beide CDU), das neue Wohnheim. Foto: Becker&Bredel

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Ein druckreifer, pointierter Redeschwall - und alle Nachfragen hatten sich erübrigt: Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) hat gestern per Schlüsselübergabe offiziell die Dependance der Landesaufnahmestelle Lebach auf dem ehemaligen Grubengelände Hirschbach in Sulzbach eröffnet. Noch sind alle Zimmer leer und kein Asylsuchender in Sicht. Doch Bouillon gab mit eindringlichen Worten zu bedenken, dass sich die Situation schon in wenigen Monaten wieder erheblich verschärfen könnte. Zu Spitzenzeiten waren in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres 4000 Menschen in Lebach untergebracht und warteten darauf, auf die Kommunen verteilt zu werden.

Es geht um Vorsorge, und die wurde und wird nach des Ministers Worten von der CDU /SPD-Landesregierung mit aller Gründlichkeit getroffen. Kein Mensch im Saarland müsse befürchten, dass Kultur- oder Sporthallen mit Flüchtlingen belegt würden. Schließlich habe man ,,jetzt 3000 Plätze auf Vorrat", mit Hilfe derer man solche Szenarien in absehbarer Zeit ausschließen könne. Das sei das oberste Ziel. Man wisse, dass die Stimmung in der Bevölkerung kippe, wenn sportliche und kulturelle Aktivitäten zurücktreten müssten. Dies habe in anderen Bundesländern zu ,,erheblichen Problemen" geführt.

Das ehemalige Gastarbeiter-Wohnheim Hirschbach und spätere Verwaltungsgebäude der RAG umfasst vier Stockwerke mit einer Nutzfläche von rund 3000 Quadratmetern. Rund 420 Personen können hier untergebracht werden. Der Personenkreis soll sich zu je einem Drittel aus Paaren, Familien mit älteren Kindern und allein reisenden Männern zusammensetzen. Die Neuankömmlinge wohnen eher spartanisch-zweckmäßig in Mehrbettzimmern und Wohngruppen. Auf jeder Etage sind zwei Räume zum Aufenthalt, zur Schulung und Betreuung mit Teeküche vorhanden. Die Verpflegung der Flüchtlinge übernimmt ein Catering-Unternehmen in einem größeren Container auf dem ehemaligen Parkplatz vor dem Wohngebäude. Dort befinden sich auch Sanitärcontainer mit Waschbecken und Duschen.

Rudolf Krumm, Repräsentant der RAG Montan Immobilien GmbH - sie hat das Haus auf der Hirschbach dem Land zur Verfügung gestellt - sprach von einer schnellen und unbürokratischen Zusammenarbeit mit dem Land. ,,Hart und zäh" allerdings habe bei den Mietverträgen das Finanzministerium verhandelt, fügte er schmunzelnd hinzu.

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