Das Ende der Zerstörungswut
Sulzbach · Ein Jammer ist das, was sich in den letzten drei Jahren rund um die Wassertretanlage im Sulzbacher Park abgespielt hat. Blinde Zerstörungswut hat ihr so zugesetzt, dass der Kneipp-Verein sie wohl nicht mehr weiter betreiben will und kann.
Ob die Wassertretanlage des Kneipp-Vereins im Sulzbacher Stadtpark in diesem Jahr öffnet, bleibt fraglich, wie Rüdiger Eckel auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung erklärt. "Wir stehen kurz vor der Resignation", erklärt der Vorsitzende des rund 750 Mitglieder starken Vereins. Vor knapp drei Jahren wurde die Anlage im Stadtpark eingeweiht, seitdem habe man mit ständigem Vandalismus zu kämpfen. Bereits drei Wochen nach der Eröffnung 2013 wurde die Anlage zum ersten Mal heimgesucht (SZ vom 26. Juni 2013) und musste daraufhin für mehrere Wochen geschlossen bleiben. "Es werden Flaschen, Kippen und Unrat reingeworfen, sodass sogar schon der Abfluss verstopfte und das Wasser faulte. Der Zaun wird ständig zerstört, Posten herausgerissen, die Tür ist verzogen", berichtet Eckel. Er und seine Vereinsmitglieder hätten sogar Exkremente aus dem Wasser fischen müssen. "Wir sind seit drei Jahren am kämpfen. Es ist ein ewiger Ärger", fasst Eckel zusammen, der wegen einiger Vorfälle auch Anzeige bei der Polizei erstattet hat.
"Das verhältnismäßig schlechte Wetter hat dafür gesorgt, dass wir die Entscheidung noch aufschieben konnten. In einer kommenden Krisensitzung wollen wir nun besprechen, wie wir das Problem bewältigen", sagt Rüdiger Eckel, und: "Es ist nicht geklärt, ob die Wassertretanlage in diesem Jahr noch aufmacht."
Es war ein herrliches Volksfest, als die gesundheitsförderliche Anlage Anfang Juni 2013 erstmals ihre Pforten öffnete. Nach Jahrzehnten hatte die Salzstadt wieder ein stattliches Wassertretbecken, das der Allgemeinheit zur Verfügung stand. Früher gab's einmal ein Becken im Ruhbachtal, das aber wegen mangelnder Nachfrage zuwucherte und eines Tages nicht mehr nutzbar war.
Bei der neuen Anlage handelt es sich um ein Geschenk der Stadt. Die zentrale Lage war dem edlen Spender und dem Betreiber wichtig. Doch schnell stellte sich heraus, dass es Menschen gibt, die die Abgeschiedenheit im grünen Areal nutzten, um sich am Material abzureagieren und ihrer Zerstörungswut freien Lauf zu lassen. Dabei hatte der Vorsitzende des Kneipp-Vereins hinsichtlich der sehr unerfreulichen Entwicklung rund um das Herzstück der Kneippschen Lehre noch viel Langmut und Durchhaltevermögen bewiesen - zumal die Vorfälle teils in die Rubrik ,,ekelerregend" gehören, wie eingangs geschildert. Rüdiger Eckel, der in der Nähe wohnt und immer nach dem Rechten schaute, ist nun aber davor, das Handtuch zu werfen. Weil vor allem nicht zu erwarten ist, dass sich an den Zuständen etwas ändern wird. Sehr schade, werden viele Menschen denken, denn im Stadtpark wird sie fehlen: die kleine Oase der Ruhe und Entspannung.