Am Anfang ist da nur eine Idee

Sulzbach · Auch in diesem Jahr hat der Friedrich Bödecker Kreis wieder eine Autorenlesung für die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Sulzbach am Vopeliuspark organisiert. Dieses Mal hatten Neunt- und Zehntklässler das Vergnügen mit Thomas Fuchs.

 Buchautor Thomas Fuchs mit einigen seiner jungen Zuhörer.

Buchautor Thomas Fuchs mit einigen seiner jungen Zuhörer.

Foto: Antje Herrmann

Thomas Fuchs , der Autor von Kinder- und Jugendbüchern, war eigens aus Berlin ins Saarland angereist. In der Bundeshauptstadt lebt er mit seiner Frau und zwei Töchtern und geht neben dem Schreiben auch noch seiner Arbeit als Radiojournalist nach. Dort ist er erstmal hauptberuflich gelandet, nachdem er Geschichte und Politik studiert und viele Berufe ausprobiert hatte. So hat er zum Beispiel als Lkw-Fahrer gearbeitet und einen Kaffeeladen eröffnet. Danach ist er zum Funk gekommen und hat dort Hörspiele gemanagt und auch selbst geschrieben. So kam er dann auch zum Schreiben.

Thomas Fuchs erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass er es toll findet, beim Schreiben ein anderes Dasein erleben zu können. Er kann in eine andere Welt abtauchen und sich ausprobieren. Und diese Gedanken und Erinnerungen kann er in andere Köpfe, also in die seiner Leser "einpflanzen".

Nachdem der Gast aus Berlin eine Passage aus seinem Buch "Treffpunkt Irgendwo", vorgelesen hatte, in dem sich eine 17-Jährige aus wohlbehütetem Elternhaus in einen Punk aus der Hausbesetzer-Szene verliebt, stellte er sich den Fragen der interessierten Schüler .

Diese wollten beispielsweise wissen, ob man als Autor (über)leben kann. Diese Frage beantwortete Thomas Fuchs , der schon über 50 Bücher veröffentlicht hat, sehr ausführlich, indem er den Schülerinnen und Schülern auch erklärte, wie die Entstehung eines Buches von der Idee bis zum fertigen Produkt von statten geht. Und demnach auch die Arbeit mit den Verlagen, welche Mitspracherechte er als Autor hat und wieviel man dann letztendlich pro Buch verdient. Auch die Dauer der Entstehung interessierte die jungen Zuhörer. So erklärte Fuchs, dass man von zwei bis drei Jahren ausgehen kann. Erst kommt die Idee, der Vorschlag an den Verlag, die Einigung auf einen konkreten Plot und dann die eigentliche Schreibzeit, die bei einem umfangreichen Buch bei bis zu zwölf Monaten liegen kann.

Zur Frage, welche Inhalte seine Bücher haben, antwortete der Autor, dass er hauptsächlich "echte" Themen verarbeitet. Seine Bücher enthalten immer Bausteine der Wirklichkeit, Erinnerungen, Erzählungen von Freunden, Zeitungsartikel, die er dann umbaut in eine neue Geschichte.

Zum Schluss wollten die Schüler noch wissen, welche seiner Bücher dem Autor besonders wichtig sind und was sein Lieblingsbuch ist. Hier nannte Fuchs eines seiner ersten Bücher , ein Aussteigerbuch über eine Bande im Schwarzwald oder auch "Allein gelassen". Hier geht es um drei Kinder, die, von der Mutter verlassen, allein in einer Wohnung leben, wobei der Älteste versucht, den Schein zu wahren. Wie er sagte, hatte er die Idee aus einem Zeitungsbericht, und die Beschäftigung mit dem Thema hat ihn sehr berührt. Am Ende hat er den Schülern noch sein Lieblingsbuch verraten und empfohlen: "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury, in dem es - wie soll es anders sein - um Bücher geht.

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