Mit „mir doch egal“ zum Erfolg

Sulzbach · Manchmal kommt der Erfolg, wenn man gar nicht damit rechnet. Anja Metzger hat als Goldschmiedin begonnen, ist jetzt Kunststudentin und Preisträgerin. Einer Ausstellung in Sulzbach soll eine zweite in Saarbrücken folgen.

 Anja Metzger stellte kürzlich in Sulzbach aus. Foto: iris Maurer

Anja Metzger stellte kürzlich in Sulzbach aus. Foto: iris Maurer

Foto: iris Maurer

Als sich Anja Metzger im letzten Jahr um den Förderpreis "Junge Kunst" des Kunstvereins Sulzbach und der Stadt Sulzbach bewarb, hat sie nicht mit einem Erfolg gerechnet. Dass sie dann nicht nur den Förderpreis gemeinsam mit Katharina Rival gewonnen hat, sondern auch noch den Publikumspreis, erfreut sie umso mehr.

"Gerade der Publikumspreis bedeutet mir sehr viel. Er zeigt, dass meine Schmuckstücke ankommen, meine Arbeit hat mit diesem Preis eine große Wertschätzung erhalten. Ich fühle mich richtig geehrt", sagt sie strahlend. Gerade erst konnte man sich in der Sulzbacher Aula ihre Schmuckstücke anschauen. Die haben es "in sich" - im wahrsten Sinn des Wortes.

So präsentiert Anja Metzger einen leuchtend bunten Ring, der äußerlich an ein Sahnehäubchen erinnert, sich öffnen lässt, und dann überraschend eine Perle mit Krönchen zeigt. Oder einfache, aber edle Ohrringe in Tropfenform, die von Tüllen gehalten werden. Auch Email-Arbeiten gehören zum Repertoire der Schmuckkünstlerin.

Jedes Schmuckstück zeigt, dass hier eine junge Frau ihr Handwerk beherrscht und außergewöhnliche Designideen umsetzt. Kein Wunder, denn Anja Metzger erlernt beides. Nach dem Abitur in Homburg hat sie eine Ausbildung zur Goldschmiedin in Idar-Oberstein gemacht. Danach bewarb sie sich in Düsseldorf an der Fachhochschule "Applied Art and Design" und studiert dort mittlerweile im dritten Semester. "Das war die richtige Entscheidung. Denn zu der handwerklichen Basis lerne ich dort neue Herstellungsarten und arbeite mit anderen, neuen Materialien". Jetzt pendelt Anja Metzger zwischen Homburg, wo sie nach wie vor ein Atelier hat, und Düsseldorf , wo sie studiert.

Ihre Arbeit zeigt bereits erste Einflüsse des Studiums, "tendenziell werden meine Arbeiten etwas gradliniger", sagt sie und schmunzelt. In Email-Technik arbeitet sie immer noch gern. "Einmal ging alles schief. Und aus Trotz habe ich der Platte für den Probebrand den Schriftzug ‚mir doch egal' gegeben. Und dieser gebrannte Schriftzug kam dann richtig gut an", erzählt sie lächelnd. Dass sie trotz Studium in Düsseldorf immer noch eng mit dem Saarland verbunden ist, zeigen ihre Projekte. Sie wird an der "ARTmosphäre" in Homburg am 30. August teilnehmen, und im Herbst ist eine Ausstellung in der Handwerkskammer in Saarbrücken geplant.

anjametzger.com

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