Brenzlig war's zu keinem Zeitpunkt

Sulzbach · Glücklicherweise bloß ein ,,Demonstratiönchen“ und keine Demo mit unliebsamen Begleiterscheinungen gab es am Montag in Sulzbach. Nur wenige Sagesa-Anhänger marschierten durch die Straßen der Stadt. Polizeiliche Präsenz und Planung taten ein Übriges.

 Zirka 170 Einsatzkräfte der Polizei sorgten in Sulzbach für Sicherheit. Foto: Iris Maurer

Zirka 170 Einsatzkräfte der Polizei sorgten in Sulzbach für Sicherheit. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Da wird nichts dem Zufall überlassen. Diesen Eindruck gewinnt man am frühen Montagabend im Gespräch mit dem Einsatzleiter. Gerald Stock, Leitender Kriminaldirektor - in der Saarbrücker Polizeidirektion zuständig für die Gefahrenabwehr - sowie alle weiteren ins Geschehen involvierten Kollegen im Innendienst sitzen schon einige Zeit vor Beginn der Sulzbacher ,,Saarländer gegen Salafisten"-Demo an einem langen Tisch im Führungs- und Lagezentrum. Über sämtliche relevanten Regungen vor Ort sind sie genau informiert. Und das minutiös. An der Wand zeigt eine Karte den Weg, den die Sagesa-Anhänger gehen werden. Hier, in der Mainzer Straße, laufen alle Fäden zusammen. Hier werden ad hoc Entscheidungen getroffen, wenn Zwischenfälle sich ereignen. Es geht ähnlich zu wie bei Fußballspielen mit Tausenden von Fans. Eine visuelle Überwachung des Geschehens in Sulzbach gibt es nicht und soll es auch nicht geben. Dafür teilen über Funk die einzelnen Abschnittsleiter mit, wie sich die Lage entwickelt.

Zirka 170 Polizeibeamte der Inspektion Sulzbach , der Bereitschaftspolizei, einer Sondereinsatzeinheit und des Zentralen Verkehrsdienstes sind in der Salzstadt im Einsatz. Präsenz in der Öffentlichkeit nur soviel wie nötig - das ist der Ansatz. Doch wenn's brenzlig wird, sind die uniformierten Männer und Frauen im Hintergrund sofort auf dem Sprung. Brenzlig wird es aber nicht, die 64 Sagesa-Demonstranten, die die Polizei zählt, halten sich an die Ordnung. Die Gegenkundgebung am Salzbrunnen-Ensemble ist ebenfalls friedlich, rund 500 Menschen sind hier erschienen. Ein heftiger Schauer mit nicht unerheblichem Temperatursturz vor Beginn der Versammlung hat möglicherweise dazu beigetragen, dass das Ganze im eher überschaubaren Rahmen blieb. Ursprünglich war mit etwa 1000 Menschen gegen Sagesa gerechnet worden. Wetterkapriolen oder Gleichgültigkeit - wer kann das schon sagen?

Wichtig ist, dass die beiden Gruppierungen sich nicht begegnen. Dafür sorgen Absperrungen auf dem Ravanusaplatz und die Einsatzkräfte, die den Kontakt verhindern. ,,Es ist unsere Pflicht, beide Lager zu schützen", sagt Gerald Stock. Und natürlich darf auch nichts zu Bruch gehen. Zahlreiche Schaufenster rund um den Sagesa-Zielort gilt es ebenso zu schützen.

Nach etwa zwei Stunden ist der Spuk vorbei. Die Situation war nie angespannt. Die im Vorfeld geführten, zeitaufwändigen Kooperationsgespräche aller relevanten Kräfte, inklusive Ordnungsamt, haben sich offenkundig gelohnt.

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