Für die Stadt wird's richtig teuer

Brefeld · Sie hat mal ganz klein angefangen, die Sache mit dem Brefelder Loch. Doch inzwischen hat es sich zu einem echten Problem ausgewachsen. Die Folgen sind noch unabsehbar, wie eine neuerliche Analyse ergab.

Das sogenannte Brefelder Loch war Thema in der jüngsten Umwelt-Ausschusssitzung des Sulzbacher Stadtrats. Eines scheint dabei klar: Es wird teuer für die Stadt. Die Kosten werden grob auf 420 000 bis 740 000 Euro geschätzt. Hinzu kommen noch Honorarkosten, etwa zehn bis 15 Prozent der Summe für das Planungsbüro, wie der Vorlage zur Ausschusssitzung zu entnehmen ist. Im Haushalt 2015 wurden nun einstimmig für die Sanierung des Kreuzgrabenbaches erstmal 40 000 Euro eingestellt. Mit dem Geld soll Bürgermeister Michael Adam die weiterführenden Planungen in Gang setzen.

Vier Varianten, um das im Juni 2012 plötzlich auf einer Wiese am Ortseingang zu Brefeld entstandene Loch stehen im Raum. Als Verursacher des Schadens gilt bereits seit geraumer Zeit der Kreuzgrabenbach. Vor etlichen Jahren wurde dieser kanalisiert. Genau unter der Schadstelle scheint der Kanal von einem gemauerten Stollen in einen Blechkanal überzugehen, wie den Sitzungsunterlagen ebenfalls zu entnehmen ist. Die billigste Lösung sieht nun einen offenen Graben (etwa 320 Meter) vor, der abwechselnd mit verrohrten Abschnitten (200 Meter) bei Kreuzungen mit der Straße wechseln soll. Etwas teurer wird es bei einem Kanalneubau mit vorgeschaltetem Regenrückhaltebecken. Bei einer geringeren Einbautiefe und einem geringeren Durchmesser (DN 400) sollen die Kosten rund 510 000 Euro betragen.

Bei einer Sanierung mittels einer Mixtur aus Inliner (etwa 145 Meter, DN 500) und Neubau (435 Meter, DN 700) werden die Kosten bereits auf 680 000 Euro geschätzt. Die teuerste Variante sieht einen kompletten Neubach in "erheblicher Tiefe" mit 800er-Rohren vor, so die Pressestelle der Stadtverwaltung. Die Planungen hätten zunächst noch Studien-Niveau, die Machbarkeit der einzelnen Varianten soll sich nun nach einer weiteren Vermessung und intensiverer Planung zeigen. "Versuche, die RAG an den Kosten zu beteiligen blieben erfolglos", steht in den Sitzungsunterlagen und: "Eine Prüfung deren Verantwortung durch den Städte- und Gemeindetag wurde ebenfalls negativ beschieden." Nun hofft die Stadtverwaltung noch auf eine Kostenbeteiligung durch den Landesbetrieb für Straßenbau, da der Kreuzgrabenbach zumindest teilweise auch für die Abfuhr des Oberflächenwassers der Landstraße genutzt wird.

Die bisherigen Planungen haben sich über Jahre hinweggezogen, da der Verlauf des Gewässers weitgehend unbekannt war. Daher wurde auch zunächst ein Ingenieurbüro aus Spiesen-Elversberg damit beauftragt, den Bachlauf zu dokumentieren und auch das Sanierungskonzept zu erstellen. Mittels historischer Karten, teilweise vorhandenen sowie den neuen Verfilmungen und Farbproben wurde der Bachlauf bis zu seiner Mündung im Trenkelbach, unterhalb des Bahnhofs Brefeld , rekonstruiert. Er verläuft ab der Bushaltestelle Brefeld II unterhalb der Böschung der Halde. Sein Baujahr wird auf 1892 bis 1915 geschätzt. Der Kanal liegt in fünf bis sechs Metern Tiefe.

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