Stadt räumt Fehler ein und korrigiert ihn

Altenwald · Auf Anregungen mehrerer Sulzbacher stellten Mitarbeiter des Bauhofs eine Barriere samt Hinweisschild am Ende eines Bürgersteigs vor einer Unterführung auf. Zunächst zu weit weg von der Gefahrenstelle. Das wurde korrigiert.

 Diese Barriere an der Seilscheibe war falsch aufgestellt. Das wurde aber mittlerweile geändert. Foto: Hermann Kreis

Diese Barriere an der Seilscheibe war falsch aufgestellt. Das wurde aber mittlerweile geändert. Foto: Hermann Kreis

Foto: Hermann Kreis

Ein Foto hat uns der Brefelder SZ-Leser-Reporter Hermann Kreis vor wenigen Tagen zugesandt. Aufgenommen wurde das Bild an der Seilscheibe im Sulzbacher Stadtteil Altenwald . Kreis hat die Aufnahme, die eine Absperrung auf dem Trottoir erkennen lässt, auch ins soziale Netzwerk Facebook gestellt und mit einigen Kommentaren versehen. Dabei fragt er sich, welches der Grund ist für diese ,,ordnungspolitische Großtat". Überdies umtreibt es ihn sinngemäß, ob dies noch etwas zu tun habe mit Barrierefreiheit. Die Beschilderung sei ebenfalls ,,gewöhnungsbedürftig". Die Saarbrücker Zeitung solle doch mal bei der Stadtverwaltung herausfinden, was es mit der Maßnahme auf sich hat.

Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die sich in Facebook natürlich auch umschauen, sind über die Häme und die polemischen Anmerkungen von Kreis und einigen anderen Usern verärgert. Denn offenbar gab es einen Grund, die Barriere zu errichten. Wobei der Verwaltung ein Fehler unterlief, den sie auch unumwunden einräumt.

,,In jüngster Zeit und zuletzt bei der Sommertour mit Bürgermeister Michael Adam ", so die Stadt-Pressestelle, ist die Verwaltung von der Bevölkerung darauf angesprochen worden, dass es in der Hühnerfelder Straße auf dem rechten Bürgersteig in Richtung Großer Dohlen keinen Hinweis gebe, dass der Bürgersteig vor der Unterführung endet. Die Kritik habe gelautet: Im Kurvenbereich ist ein Überqueren der Straße sehr gefährlich. ,,Darauf haben wir reagiert", heißt es aus dem Rathaus: ,,Die Mitarbeiter des Baubetriebshofes haben auf dem Bürgersteig eine Barriere aufgestellt - mit einem entsprechenden Hinweisschild. Die erste Barriere wurde allerdings leider zu weit von der Unterführung angebracht. Das war ein Fehler, der auch sofort korrigiert wurde. Sie wurde weiter unten erneut installiert." Dort wo Menschen arbeiten, würden nun mal Fehler passieren. Das, so die Stadtverwaltung, ,,sollten sich vor allem diejenigen vor Augen führen, die die erste Aktion in den sozialen Medien ins Lächerliche gezogen haben."

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Hermann Kreis aus Sulzbach. Wenn Sie Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Tel. (06 81) 5 95 98 00, mailen Sie an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie das Formular: www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter .

Meinung:

Mit dem Anderen reden

Von SZ-RedakteurinMichèle Hartmann

Es war einmal, liebe Kinder, vor grauer, düsterer Facebook-Vorzeit, da begegnete man sich auf der Straße und redete miteinander. Da erhielt man oft auch die richtigen Antworten auf seine Fragen. Warum etwa eine Verwaltung welche Maßnahme ergreift, und was sie sich davon verspricht. Heute, liebe Kinder, werden im sogenannten sozialen Netzwerk manchmal hämische Sprüche und Bemerkungen verbreitet, die - solange sie nicht strafrechtlich relevant sind - ihre Wirkung entfalten. Und weitere Kommentare nach sich ziehen, gegen die man sich auch nicht wehren kann. Sonst läuft man Gefahr, noch mehr eins auf die Mütze zu kriegen, doch wer will das schon. Im vorliegenden Fall hat die Stadtverwaltung Sulzbach einen baulichen Fehler gemacht - und das gibt sie auch zu.

Einige Mitarbeiter im Rathaus sind nicht sehr glücklich über manch abschätzigen Kommentar im Internet. Vielleicht sollte der ein oder andere ,,User" mal wieder das Visier hochklappen und dem Gegner ins Auge sehen. Und mit ihm reden, das wäre doch schön - und richtig fair.

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