Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst halfen zwei zwölf-jährigen Mädchen aus einer lebensbedrohlichen Lage

Quierschied · Mit Hilfe der Polizei und der Feuerwehr sind am vorigen Donnerstag in Fischbach zwei zwölf Jahre alte Mädchen aus einem Schlammhaufen befreit worden, in dem sie zu versinken drohten (die SZ berichtete kurz). Aus der Gefahr wurde auch ein 47-Jähriger geretttet, der den Mädchen zu Hilfe gekommen war.

Es waren dramatische Minuten. Feuerwehrleute waren sichtlich im Stress, Hektik machte sich breit bei einem Einsatz hinter der Fischbachhalle am vorigen Donnerstagabend. Kein Wunder, denn es ging um nicht weniger als die Rettung eines Kindes und das aus einer Lage, die nicht alltäglich ist.

Die 12-jährige Mara war beim Spielen im Schlamm versunken. Zusammen mit einer Freundin war sie auf einen Berg mit Erdaushub geklettert, der im Zuge der Renaturierung des nahen Fischbachs angehäuft worden war. Dort wird seit Monaten gebaggert, um der Natur wieder Raum zu bieten. Schöne Flussabschnitte sind bereits entstanden. Der Erdaushub war jedoch durch den Regen massiv aufgeweicht und breiig. Die beiden Kinder spielten gemeinsam und sanken plötzlich und unvermutet im Schlamm ein. Sie erkannten ihre missliche Lage schnell und riefen um Hilfe. Ein 47-jähriger Mann aus Fischbach hörte sie und eilte ihnen zu Hilfe. Der Mann sank dabei selbst teilweise im Schlamm ein. Seine Bemühungen waren aber nicht vergebens, denn er konnte das am schlimmsten betroffene der beiden Kinder stabilisieren und ein weiteres Einsinken verhindern. An ein Rausziehen war allerdings nicht zu denken, das schaffte er nicht. Der Morast legte sich wie Leim um das junge Mädchen . "Beim Eintreffen der Polizei war eines der Mädchen bereits bis zum Brustkorb eingesickert. Das zweite Kind hatte sich zwischenzeitlich selbst befreit", sagte Thorsten Jahn von der Sulzbacher Polizei nach dem Einsatz. Das erste Mädchen war aber durchnässt und unterkühlt, Rettungskräfte des DRK betreuten es. Ein Rettungswagen und ein Notarzt waren schon mit der Feuerwehr alarmiert worden, ein weiterer Rettungswagen folgte. Die Rettung des zweiten Mädchens gestaltete sich schwieriger. Jahn: "Die Kollegen legten mehrere Bauzaunelemente aus, um zu dem Kind zu gelangen. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr wurde das Mädchen vom 47-jährigen Mann und mittlerweile auch von Beamten festgehalten. Ein Herausziehen des Kindes war aber selbst mehreren Erwachsenen nicht möglich." Werkzeug wurde gebraucht. Die Feuerwehrleute benötigten eine halbe Stunde, Leitern, Schippen und einiges an Muskelkraft, um das Mädchen endlich freizubekommen. Lange steckte es noch mit einem Fuß im Morast, bis auch dieser sich endlich gelöst hatte. Die stark unterkühlten Kinder wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Sichtbare Verletzungen hatten sie aber nicht davongetragen, sagte Helge Gilcher als Sprecher des DRK-Rettungsdienstes.

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Fischbach und Quierschied , die Polizei Sulzbach, zwei Rettungswagen und ein Notarzt des Roten Kreuzes sowie ein Notfallseelsorger. Letzterer kümmerte sich um die inzwischen an der Einsatzstelle angekommenen Eltern. Zum guten Schluss endete der Einsatz glücklicherweise glimpflich.

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