Sie alle engagieren sich im Jugendschutz

Quierschied · Die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen bei Dorf-, Stadt- oder Vereinsfesten sollte unbedingt gewährleistet sein. Und deshalb werden Männer und Frauen im Saarland geschult.

 In der Gemeinde Quierschied gibt es nun elf speziell geschulte und zertifizierte Jugendschutzbeauftragte. Foto: Iris Maurer

In der Gemeinde Quierschied gibt es nun elf speziell geschulte und zertifizierte Jugendschutzbeauftragte. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

"Im Saarland ist das Problem des sogenannten Koma-Saufens bei Jugendlichen größer als in anderen Bundesländern", sagt Professor Günter Dörr, der Leiter des Landesinstituts für präventives Handeln (LPH), "die Zahlen sind in den letzten Jahren leicht rückläufig, aber immer noch auf hohem Niveau." Aus diesem Grund hat die Landesregierung mit dem LPH, dem Landessportverband für das Saarland (LSVS) sowie der saarländischen Sportjugend das Programm "Jugendschutz 7 aus 14" ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine zertifizierte Fortbildung zum Thema Jugendschutz für Vereinsmitarbeiter und Festveranstalter. Sie soll den Verantwortlichen die Umsetzung und Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen bei Dorf-, Stadt- oder Vereinsfesten erleichtern.

Drei dieser Fortbildungen hat es im Saarland bislang gegeben, 26 sogenannte Jugendbeauftragte aus 18 Vereinen wurden darin geschult. Elf davon kommen aus Quierschied und haben am Dienstag aus den Händen von Günter Dörr und Bürgermeisterin Karin Lawall ihre Teilnahme-Urkunden sowie zusätzliche Starter-Pakete zur Unterstützung der Maßnahmen vor Ort erhalten. "Der Lehrgang war sehr informativ", erklärte Laura Marcello, Teilnehmerin vom ASC Quierschied , "wir werden jetzt am kommenden Weihnachtsmarkt erstmals versuchen, diese Jugendschutzmaßnahmen umzusetzen." Dabei ist der Name Programm. 14 Punkte zum Jugendschutz bei Veranstaltungen wurden vom LPH aufgestellt - sieben davon müssen erfüllt sein, will eine Feier künftig die Vorgaben des Projekts erfüllen.

Der Einsatz eines Jugendschutzbeauftragten, der seine Erfahrungen an den Veranstalter zurückmeldet und gleichzeitig Verbesserungsvorschläge unterbreitet, ist verpflichtend. Die Bandbreite der weiteren Vorgaben reicht von der reinen Ankündigung der Jugendschutzmaßnahmen bis zur Einrichtung eines preisgünstigen Heimbringdienstes. Welche Punkte ein Veranstalter erfüllt, kann er im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst entscheiden. "Auch für uns sind die Erfahrungswerte natürlich sehr interessant", sagte Dörr bei der Zertifikatsübergabe, "erste Erkenntnisse zeigen, dass Jugendliche auf die Ansprache von Altersgenossen sehr positiv reagieren."

Die Gemeinde Quierschied hat sich als erste saarländische Kommune im Rahmen des Programms "Das Saarland lebt gesund" auch für ,,7 aus 14" engagiert. "Dass wir nun gleich elf Jugendschutzbeauftragte in unseren Vereinen und Institutionen haben, ist eine beachtliche Zahl und sehr erfreulich", sagte Bürgermeisterin Lawall, "es ist sicher keine leichte Aufgabe, aber es ist eine sehr wichtige und lohnende für unser Gemeinwesen." Die Zertifizierung gilt für zwei Jahre und muss danach aufgefrischt werden.

Ausgezeichnet wurden: Marc Geble, Jörg Wilhelm, Laura Marcello (alle ASC Quierschied ), Wolfgang Baltes, Erich Baumgarten (beide DRK Fischbach/Camphausen), Christian Leidig (Judo-Club Quierschied ), Stefanie Winkler (Malteser), Eberhardt Schmidt, Lothar Weisenbach (TV Fischbach), Mario Ertel, Ann-Kathrin Becker (beide TV Quierschied ).

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