Zwei neue Gesichter im Quierschieder Gemeinderat

Quierschied · Schon vor der Sommerpause war der Quierschieder Gemeinderat zur konstituierenden Sitzung zusammengetreten. Heute um 18 Uhr beginnt mit der zweiten Sitzung dieser Legislaturperiode die politische Arbeit des Gemeindeparlamentes so richtig.

Tim Rozenski und Lena Benetello legen jetzt im Gemeinderat los. Sie sind die beiden jüngsten Gesichter im neuen Rat. "Tim und ich haben ein Jahr lang gemeinsam das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium besucht", erinnert sich die 1987 als Lena Jost geborene Quierschiederin, "danach trennten sich unsere Wege, der Kontakt ist abgerissen. Ich habe ihn zum ersten Mal wieder hier im Gemeinderat getroffen."

Während Rozenski sich politisch nach links zur SPD orientierte, stellte Lena ihre Weichen nach rechts zur Jungen Union. "Damals, 2003, unter dem Vorsitzenden Christian Zimmer war das ein sehr aktiver Haufen", erzählt die 27-jährige Frau, "ich bin da auch zunächst mehr wegen der Leute hin, und um mit denen etwas zu bewegen." Nach dem Abitur an der Fachoberschule studierte Lena Benetello zunächst Maschinenbau, machte später ihren Abschluss aber als Wirtschaftsingenieurin und arbeitet heute beim TÜV als Sachverständige im Industriebereich. Den Bezug zur Politik hat sie auch in dieser Zeit nicht verloren. "Schon bei der vorletzten Kommunalwahl war eine Kandidatur für den Gemeinderat ein Thema. Aber da war ich noch im Studium. Jetzt habe ich Kontakt zu Timo (Anm. d. Red.: der CDU-Fraktionsvorsitzende Timo Flätgen) aufgenommen und gesagt: Ich bin bereit."

Doch warum will eine junge Ehefrau, die Wandern und Wintersport als ihre Hobbys nennt, in einen Gemeinderat? "Alles einfach abnicken oder sich über alles beschweren kann jeder. Auch wenn die finanziellen Bedingungen nicht optimal sind, müssen wir in den kommenden Jahren gemeinsam die Zukunft gestalten. Auch über Parteigrenzen hinweg", sagt das neue Gemeinderatsmitglied, "darum finde ich es wichtig, dass Vertreter jeder Altersstufe im Rat zu finden sind." Lässig nippt sie an ihrer Apfelschorle, das Bändchen des Rocco del Schlacko-Musikfestivals am Handgelenk.

Die schwierige Frage nach politischen Vorbildern lächelt die zweitälteste von vier Schwestern charmant weg und stellt dafür ihre eigenen politischen Betätigungsfelder in den Mittelpunkt: "Natürlich muss ich mich erstmal orientieren. Aber ich bin ein Kind Quierschieds und will mich darum für den Erhalt der Schulen in der Gemeinde einsetzen - auch für das Freibad. Darüber hinaus denke ich, müssen wir die Überbleibsel des Bergbaus noch besser nutzen."

Die Tagesordnung der heutigen Sitzung ist aber doch noch eher mit Formalien gefüllt. So wird Peter Lucien Wachs für den Gemeinderat verpflichtet. Er rückt für Klaus-Dieter Nemecz von den Freien Wählern nach, der sein Mandat niedergelegt hat. Zudem werden die Fachausschüsse gebildet. Lena Benetello wird im Ausschuss für Bildung, Umwelt und Verkehr mitarbeiten sowie im Bauausschuss. Außerdem beschäftigt sich der Rat im öffentlichen Teil mit dem Bebauungsplan des ADAC-Übungsplatzes. Der Start in die Legislaturperiode verläuft also eher ruhig - dass er für Lena Benetello der Auftakt zu einer großen Politikkarriere ist, glaubt die 27-jährige Quierschiederin allerdings nicht: "Für mich ist es wichtig, mich hier in meinem direkten Umfeld einzubringen. Ich verspreche, ich bin nicht in den Gemeinderat, um irgendwann die Bundespolitik aufzumischen."

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