Mit Sirenengeheul zur Explosion

Quierschied/Fischbach · Ein Einsatz an der alten Schule hielt am Samstag die Freiwillige Feuerwehr Quierschied in Atem. Glücklicherweise handelte es sich dabei um die Jahreshauptübung. Kurz zuvor übte bereits die Jugendwehr.

 Nach der Übung gab es Ehrungen und Beförderungen für verdiente Floriansjünger. Fotos: Elmar Müller

Nach der Übung gab es Ehrungen und Beförderungen für verdiente Floriansjünger. Fotos: Elmar Müller

Am Samstagnachmittag riss lautes Sirenengeheul gegen 15.30 Uhr so manchen Fischbacher unsanft aus dem Mittagsschlaf. Es brannte in der alten Schule. Im Schulungsraum des Roten Kreuzes war es bei einem Kochkurs aufgrund eines Lecks in der Gasleitung zu einer Explosion gekommen. Der dadurch entstandene Brand dehnte sich schnell auf die übrigen Räume aus.
Lawalls letzte Übung

Schon kurz nach dem Alarm war der Löschbezirk Fischbach mit zwei Fahrzeugen vor Ort. Wenige Minuten später folgte der Löschbezirk Quierschied mit seinen vier Einsatzfahrzeugen, darunter auch die Drehleiter. Der Quierschieder Wehrführer Jürgen Meiser hatte als Einsatzleiter beide Löschzüge alarmiert. Das Problem bei dem Szenario: Fünf verletzte Personen waren in dem verrauchten Haus eingeschlossen. Sie mussten geborgen werden. Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten machten sich auf die Suche, während Kollegen die Brandbekämpfung vornahmen. Schnell waren die fünf Vermissten gefunden und gerettet.

Das Team des Roten Kreuzes, das zwischenzeitlich einen Verbandsplatz eingerichtet hatte, übernahm die Verletzten. Die Wehrleute brachten vor dem Eingang noch einen Entlüfter an, um das verrauchte Gebäude wieder frei zu bekommen. Nach einer Dreiviertelstunde war das Spektakel vorbei.

Die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Quierschied, die von zahlreichen Schaulustigen verfolgt wurde, war gelaufen. Alles hatte reibungslos funktioniert. Das stellte später auch Karin Lawall als Chefin der Wehr zufrieden fest. "Es war meine letzte Jahreshauptübung als Bürgermeisterin", sagte Lawall, deren Amtszeit Ende Januar 2016 endet. Wieder einmal, so die Chefin der Wehr, hätten alle Einsatzkräfte ihre Leistungsbereitschaft und auch ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Karin Lawall nutzte die Gelegenheit und dankte allen Wehrleuten für ihren ehrenamtlichen, uneigennützigen Einsatz zum Wohle anderer: "Das, was Ihr tut, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden." Bei der Übungsbesprechung erklärte der Großrosselner Wehrführer Friedrich Schido - er vertrat Regionalverbands-Brandinspekteur Tony Bender - in Richtung Amtschefin: "Die Bürger Ihrer Gemeinde können beruhigt sein. Sie haben eine gut ausgebildete und gut ausgestattete Wehr." Die Übung selbst bewertete er als "ausgezeichnet".

Vor der Jahreshauptübung der Aktiven hatte der Quierschieder Nachwuchs bei einem Löschangriff an der Filiale der Volksbank sein Können gezeigt. "Diese Vorführung hat mich sehr beeindruckt", stellte Friedrich Schido anerkennend fest. Er fügte an: "Bei diesem Nachwuchs braucht Ihr euch in Quierschied um die Zukunft eurer Wehr keine Sorgen zu machen."

 Zahlreiche Wehrleute waren im Einsatz.

Zahlreiche Wehrleute waren im Einsatz.

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Auf einen BlickNach der Jahreshauptübung nahmen Bürgermeisterin Karin Lawall und Wehrführer Jürgen Meiser Ehrungen und Beförderungen vor. Alexander Paul, Tobias Schu und Oliver Zemborski wurden zu Löschmeistern befördert. Ralf Platz, Stefan Obermayr, Carsten Berndt und Andreas Matheis sind künftig Oberlöschmeister. Für 20-jährige Mitgliedschaft erhielten Peter Herrmann, Anke Lösch, Sven Molter, Stephan Obermayr, Benjamin Schaum, Rudolf Jene und Christian Neurohr eine Armbanduhr der Gemeinde. Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 35-jährige aktive Mitgliedschaft in der Wehr wurde Frank Herber ausgezeichnet. Thomas Quint, der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes im Regionalverband, zeichnete Stefan Lander, Gerhard Rech und Andreas Maus für 40-jährige sowie Manfred Dörr und Karl-Josef Franz für 50-jährige Feuerwehrzugehörigkeit aus. Lothar Jung bekam die Ehrenadel für 60 Jahre. Eine ganz besondere Auszeichnung hatte Quint noch für die Chefin der Wehr. Er überreichte Karin Lawall die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille für besondere Unterstützung der Wehr. ll

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