Marienstraße verhilft zum Sieg

Quierschied · In der Gemeindebücherei sind die Arbeiten des Projekts „Städte und Gemeinden unter Schrumpfungsbedingungen“ zu sehen. Die Verwaltung will in den Gremien die Ergebnisse und mögliche Schlüsse besprechen.

 Die Teilnehmer am Projekt der TU Kaiserslautern mit dem neuen Quierschieder Bürgermeister Lutz Maurer (links) in der Gemeindebücherei. Foto: Thomas Seeber

Die Teilnehmer am Projekt der TU Kaiserslautern mit dem neuen Quierschieder Bürgermeister Lutz Maurer (links) in der Gemeindebücherei. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Quierschied hat den Schuss gehört", sagte Professor Holger Schmid von der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern, "als Kommune muss ich mich Themen wie Globalisierung, Vernetzung und demografischer Wandel stellen. Man darf sich da nicht zurücklehnen und muss die Bürgerschaft auch ein Stück mitnehmen." Das ist ein Ergebnis des Studienprojekts "Städte und Gemeinden unter Schrumpfungsbedingungen", das sich in den vergangenen Monaten speziell mit der ehemaligen Bergbaugemeinde Quierschied und im Besonderen mit deren Ortskern auseinandergesetzt hat (die SZ berichtete mehrfach).

"Meine Vorgängerin Karin Lawall hat dieses spannende Projekt zwischen Theorie und Praxis im Oktober auf den Weg gebracht", sagte der neue Bürgermeister Lutz Maurer im Rahmen der Feierstunde, die zum Abschluss der Studien und zur öffentlichen Präsentation der Ergebnisse am vergangenen Mittwochabend in der Gemeindebücherei stattfand. "Dieser Blick von außen brachte jede Menge Ideen. Das große Medieninteresse beweist die Hochwertigkeit der Ergebnisse", fuhr Maurer fort.

Fünf Gruppen hatten sich seit dem Spätherbst mit verschiedenen Aspekten der Gemeinde beschäftigt. Vom Pendlerverhalten über die Verkehrsführung und Außendarstellung bis hin zur Fassadengestaltung reichte die Bandbreite der Themen. Die Gruppen erstellten individuell Zwischen- und Abschlusspräsentationen. Neben dem üblichen "Schein" für die Seminarteilnahme winkte den Studierenden auch der Sieg im internen Wettbewerb.

Dabei geht es auch um die Entwicklung der Gruppe, die Verarbeitung der zusätzlichen Informationen und die Aufbereitung der Verfahrenshinweise auch hinsichtlich kurz-, mittel- und langfristiger Umsetzbarkeit. Am Ende gewonnen haben die "Pfadfinderinnen" Fabienne van der Hoofd, Lena Welker, Christine Dibos und Nadine Müller, die sich mit der Fassadengestaltung in der Marienstraße beschäftigt haben. "Es geht darum, ein einheitliches Bild zu schaffen und trotzdem den individuellen Charakter jedes Gebäudes zu erhalten", sagte Lena Welker, "dabei haben wir den finanziellen Aspekt nicht aus dem Auge verloren. Schließlich gibt es ja bereits ein Förderprogramm der Gemeinde".

Die Präsentation der "Pfadfinderinnen" zeigte dann ein stimmiges Farbkonzept für die gesamte Einkaufsstraße und regte eine intensive Eigentümerberatung an. "Ich hoffe, dass wir möglichst viele Anregungen umsetzen können", betonte Stefan Maurer, der Vorsitzende des Quierschieder Gewerbevereins, der den Wettbewerb mit unterstützte.

"Es war eine tolle Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den Menschen in Quierschied , die von den Studierenden als lokale Experten mit einbezogen wurden", lobte Professor Schmid, "wenn man es schafft, mit diesem Projekt ein wenig Anregung zu geben und vielleicht Anstoß zu sein, hat es seinen Zweck voll und ganz erfüllt." Die Verwaltung will die Anregungen nun mit in die zuständigen Gremien nehmen, die Präsentationen sind in den kommenden Tagen noch in der Bücherei ausgestellt.

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