Das kühle Nass bei Mondenschein

Quierschied · Zum Nachtschwimmen lud am Samstag der Förderverein Quierschieder Bäder ein. Und obwohl sich das Wetter diesmal äußerst launisch zeigte, ließen sich viele Badegäste den Spaß nicht verderben.

 Vom Wetter ließen sich viele Freibad-Gäste die Laune spätabends nicht verderben. Fotos: Seeber

Vom Wetter ließen sich viele Freibad-Gäste die Laune spätabends nicht verderben. Fotos: Seeber

Samstagabend gegen 20.45 Uhr. In der Straße am Quierschieder Freibad herrscht Betrieb. Die Parkplätze in direkter Umgebung sind belegt. Von außen hört man italienische Popmusik . Des Rätsels Lösung: Der Förderverein Quierschieder Bäder hat wieder zum traditionellen Nachtschwimmen eingeladen.

Bereits zum neunten Mal hieß es "Musik und Spaß im kühlen Nass". Vergnügen kann man sich immerhin bis Mitternacht. "Wir haben dieses Mal nur eine Art Notprogramm wegen des Wetters", umschrieb Rainer Nix, der 2. Vorsitzende des Fördervereins, die Situation im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Gastro-Stände und die erstmals engagierte Live-Musik von Georgio und Maria befanden sich regensicher unter der Überdachung. Direkt am Wasser wäre das gewisse Flair mit den Ständen und den Lichtern natürlich viel schöner gewesen, so Nix weiter. Doch man wollte kein Risiko eingehen.

Am Samstagvormittag habe eine Krisensitzung des Vereins stattgefunden. Man habe beratschlagt, wie man auf den Regen , der zu diesem Zeitpunkt die Szenerie beherrschte, reagiert. Die Wetterprognosen waren nicht die besten. Auch eine völlige Absage stand im Raum. "Das Risiko für den Verein ist groß", gab der Vize des Fördervereins zu bedenken. Eine ganze Ladung eines Kleintransporters mit Getränken und Speisen hätte dann, nicht mehr verwendbar, die Kasse des Veranstalters belastet. Auch wollte man die Gefahr der Lichterketten, die für gewöhnlich über dem großen Becken hängen, bei Regen nicht eingehen. Man sei sich der Verantwortung für die Badegäste mehr als bewusst, betonte Rainer Nix. Die Akzeptanz des Vereins spiegele die Akzeptanz des Bades wieder, meint er zudem. Und die scheint ganz prima zu sein.

Zehn der 110 Fördervereinsmitglieder waren in Hinblick auf die Organisation am Samstag im Einsatz. So manche Frauengruppe hatte bunte Blinklichter auf dem Kopf. Das erinnerte ein bisschen an so manchen Auftritt von Mädchen beim Junggesellinnen-Abschied in großen Städten. Einige Cliquen von Jugendlichen hielten sich gar nicht am oder im Wasser auf, sondern nutzten lieber die weitläufigen Wiesen zum Picknicken oder zum Feiern. Andere wiederum betätigten sich sportlich, in dem sie auf dem Volleyball-Feld unterhalb des großen Pools spielten. Die reiferen Jahrgänge, die mit dem Schwimmen nicht so viel am Hut haben, nutzten die Terrasse neben dem Eingang, dort feierten sie mit Freunden und Nachbarn.

Doch es gab sie auch: die "Wasserratten". Sie konnte man, wie etwa Kevin Schneider mit seinen Kumpels, im unteren Drittel des großen Beckens finden. "Wir machen hier einen kleinen Arschbomben-Wettbewerb", sagte der Hühnerfelder Schüler lachend und sprang wieder ins Wasser .

"Es hat einen gewissen Reiz, im Schwimmbad zu sein, wenn eigentlich schon zu ist", erklärte Uwe Lehmann die Hintergründe seines Besuchs. Der Neu-Quierschieder hat früher, als er noch in Friedrichstahl wohnte, das dortige Nachtschwimmen besucht. Nun ist er mit dem Sohn (11) hier wohnhaft und freut sich mit ihm auf das besondere Gefühl im Becken, wenn es dunkel wird. Schaute man sich an, wer den Eingang herein kam, schienen zwei Besuchergruppen zu dominieren: Einmal waren es die Familien mit Kindern und zum andern die Pärchen.

 Diese fröhliche Truppe genoss das Nachtschwimmen in Quierschied.

Diese fröhliche Truppe genoss das Nachtschwimmen in Quierschied.

Der Förderverein freut sich im Übrigen über neue Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag ist mit 18 Euro pro Jahr überschaubar. Interessenten können sich im Rathaus an Wolfgang Schmidt oder an die Kasse des Bades wenden.

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