Schmuckstück im Grünen

Quierschied/Camphausen · In Camphausen kann man neuerdings eine prächtige Immobilie bestaunen. Sie erwuchs nach erstaunlich kurzer Sanierungszeit zum Mietshaus mit luxuriösen Wohnungen. Und mit Aussicht auf den Hammerkopfturm.

 1,4 Millionen Euro wurden in die alte Bergwerksdirektion investiert. Fotos: Thomas Seeber

1,4 Millionen Euro wurden in die alte Bergwerksdirektion investiert. Fotos: Thomas Seeber

 Investor Armin Plavulj (3. von links) mit seinen Mitarbeitern, die den Umbau stemmten.

Investor Armin Plavulj (3. von links) mit seinen Mitarbeitern, die den Umbau stemmten.

 Bürgermeisterin Karin Lawall, Bauamtsleiter Jörg Schmitt (links) und Bernd Lauer, Sachbearbeiter im Bereich Liegenschaften, freuen sich auf dem obersten Balkon über die gelungene Sanierung.

Bürgermeisterin Karin Lawall, Bauamtsleiter Jörg Schmitt (links) und Bernd Lauer, Sachbearbeiter im Bereich Liegenschaften, freuen sich auf dem obersten Balkon über die gelungene Sanierung.

 So sah das Haus noch vergangenes Jahr aus. Archiv-Foto: Maurer

So sah das Haus noch vergangenes Jahr aus. Archiv-Foto: Maurer

Foto: Maurer

Gut Ding will Weile haben. Für so manches Bauvorhaben an der Saar scheint dieses Sprichwort zu gelten. Anders sieht's bei Armin Plavulj aus. Der Chef der Völklinger Gebäudemanagement & Immobilien Plavulj GmbH hat schleunigst das geschafft, was er sich vorgenommen hat. Im Dezember 2014 erklärte der Mann anlässlich einer Baustellenbesichtigung, dass er im darauffolgenden Sommer fertig sein wird mit der Sanierung der ehemaligen Bergwerksdirektion in Camphausen. Ein gewaltiges Vorhaben, das den Investor letztlich 1,4 Millionen Euro gekostet hat. Aber: Es hat sich offenkundig gelohnt, sieben luxuriöse Wohnungen sind hier entstanden, der letzte Mieter wird im September Einzug halten. Armin Plavulj, der das stolze, aber arg heruntergekommene, im Untergeschoss unter Wasser stehende und in beachtlicher Schieflage befindliche Haus nach langem Leerstand vor knapp zwei Jahren erwarb, führt durch die neuen Räume. Schon von außen sind Veränderungen erkennbar. Zwei gewaltige Dachgauben kamen hinzu, ebenso wie große Balkone an der Vorderfront. Wobei der saarländische Denkmalschutz immer schön den Daumen drauf hielt. Es galt, Kompromisse zu finden - zwischen all zu restriktiven Auflagen und wirtschaftlichen Interessen von Privat.

Ganz nebenbei: Mehr als 50 Sprossenfenster wurden hier eingesetzt, hinzu gesellen sich 4000 Quadratmeter Styrophor zwecks Begradigung der Wände, um nur mal zwei bemerkenswerte Posten herauszugreifen. Viele versteckte Kosten seien auf ihn zugekommnen, sagt Plavulj, doch auch das bereitete ihm wenig Verdruss.

Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall war ebenfalls zugange, als man diese Woche die neue Immobilie in Augenschein nehmen durfte. Und so hob der Völklinger Investor ausdrücklich die gute Zusammenarbeit zwischen ihm und der Gemeindeverwaltung hervor. Während dessen wird der Geschäftsmann auch in die neue Göttelborner Ortsmitte investieren, dort soll ein neues Wohngebäude entstehen. Zudem nimmt er eine alte, ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Schule in Köllerbach in Angriff, um sie in Eigentumswohnungen umzuwandeln.

Die Kinder, die mit ihren Familien nun die Bergwerksdirektion beleben, finden ein stattliches Außengelände vor. Ein Spielplatz soll da noch entstehen, ansonsten haben die Kleinen den Wald vor der Haustür und, wie ihre Eltern, den Blick auf den Hammerkopfturm (Förderturm Schacht IV) - eines von vier Industriedenkmälern im Saarland, die die Landesregierung als besonders erhaltenswert erachtet und die an den Bergbau in unserer Region erinnern.

Als die SZ diese Woche vorstellig wurde und zum Fototermin bat, brachte der Bauunternehmer auch gleich noch seine Mannschaft mit. Mit viel Tatkraft und Energie haben die Männer das Vorhaben in Camp hausen realisiert. Jetzt sind es, außen wie innen, nur noch Kleinigkeiten, bis alles so ist, wie man es sich wünscht. Vor allem, sagt der Chef, wird das Treppenhaus erst dann gestrichen, wenn der letzte Mieter eingezogen ist. Wie man das halt so macht, wenn man ein bisschen mitdenkt.

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