Feuerwehr verhindert Schlimmeres

Fischbach · Großeinsatz für die Feuerwehr der Gemeinde Quierschied mit ihren beiden Löschbezirken und weitere Helfer am Abend des vergangenen Donnerstags. Den Schaden nach einem Brand schätzt die Polizei auf mehrere Zehntausend Euro.

 Von den Flammen verwüstet wurde der Dachstuhl des Hauses am Fischbacher Markt. Foto: Rafael Mailänder/Pressestelle Feuerwehr

Von den Flammen verwüstet wurde der Dachstuhl des Hauses am Fischbacher Markt. Foto: Rafael Mailänder/Pressestelle Feuerwehr

Foto: Rafael Mailänder/Pressestelle Feuerwehr

Man kann bei Wohnhausbränden selten melden, dass ein Feuer "wütete". Doch für den Brand am vorigen Donnerstagabend in Fischbach traf genau das zu. Aus dem Dachstuhl eines Wohn- und Geschäftshauses am Fischbacher Markt schlugen Flammen beidseits in den Himmel, Ziegel krachten auf den Bordstein, die Hitze fraß Löcher ins Dach, zehrte am Gebälk und drohte das Nachbarhaus zu zerstören.

Es war das große Verdienst der Feuerwehr, dass es dazu nicht kam. Die Freiwillige Feuerwehr Quierschied mit den Kräften der beiden Löschbezirke und die Feuerwehr aus Friedrichsthal als Unterstützung verhinderten ein Übergreifen der Flammen aufs Nachbarhaus, was nach Polizeiangaben unvermeidlich gewesen wäre ohne den beherzten Löschangriff.

Ersten Meldungen zufolge sollte sich noch eine Person im Haus befinden, worauf sich mehrere Atemschutzgeräteträger ausrüsten und zur Brandbekämpfung und Personensuche ins dreistöckige Wohnhaus mit ausgebautem Dachstuhl und einem Geschäft im Erdgeschoss begeben. Wenige Minuten später kann an Einsatzleiter, Wehrführer Jürgen Meiser, gemeldet werden: "Alle Räume durchsucht, keine Personen im Haus". Zwischenzeitlich ist auch die Drehleiter zum Einsatz gekommen. Zwei Feuerwehrleute fahren mit dem Korb der Leiter bis dicht an den Dachstuhl heran und bekämpfen mitten im Rauch stehend das Feuer, das sich zu diesem Zeitpunkt immer weiter ausbreitet und droht auf das baugleiche Nachbarhaus überzugreifen. Während der Brand von der Straße aus über die Drehleiter und von innen bekämpft werden kann, gestalten sich die Löschmaßnahmen hinter dem Haus schwierig. Wegen der engen Bebauung können hier direkte Löschmaßnahmen zum Dach über mehrere Strahlrohre nur von der Seite vorgenommen werden. Immer wieder schlagen Flammen aus den Dachfenstern oder durchs mittlerweile vom Feuer fast zerstörte Dach.

Brandort weiträumig gesperrt

 Alle Hände voll zu tun hatten die Retter. Foto: Thomas Seeber

Alle Hände voll zu tun hatten die Retter. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Hinter einer weiträumigen Absperrung verfolgen viele Zuschauer das Geschehen.

Mittendrin finden zwei Frauen auf der Bank einer Haltestelle unter einem vor dem Regen schützenden Dach Platz. Eingehüllt in Decken, bekommen sie warme Getränke.

Zwei Notfallseelsorger und Leute vom Roten Kreuz kümmern sich um die beiden. Bei einer handelt es sich um die Bewohnerin des Nachbarhauses. Sie berichtet, dass es geklingelt habe und sie so auf den Brand aufmerksam gemacht wurde.

DRK-Notarzt Carsten Zeiner: "Bei einem Bewohner stellten sich mit etwas zeitlicher Verzögerung starke Atembeschwerden ein. Der 56-Jährige musste in ein Krankenhaus gebracht werden." Noch eine weitere Person sei in eine Klinik gebracht worden, "vorsorglich", wie der Arzt berichtet. Einsatzkräfte des DRK-Rettungsdienstes und des DRK-Ortsvereins Quierschied hätten vier Personen betreut, so Zeiner. Danach habe das DRK die Verpflegung der Feuerwehrleute mit Getränken übernommen und den nicht ungefährlichen Löscheinsatz abgesichert. "Zur Brandursache äußerte der Bewohner der in Brand geratenen Wohnung, dass er in seinem Wohnzimmer einen Gasofen betrieben habe und die danebenstehende Couch plötzlich Feuer gefangen habe. Sofortige Löschversuche seinerseits hatten jedoch keinen Erfolg gehabt", meldete die Polizei . Der Sachschaden belaufe sich schätzungsweise auf mehrere Zehntausend Euro. Das Haus sei derzeit unbewohnbar.

Im Einsatz waren insgesamt 80 Kräfte der Feuerwehr Quierschied, des Rettungsdienstes, des Roten Kreuzes, Notfallseelsorger und die Polizeiinspektion Sulzbach. Der Energieversorger habe die Gas-und Stromzufuhr zum brennenden Haus abgestellt. Für die Dauer des Einsatzes blieb die Quierschieder Straße komplett gesperrt.

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