Ein Wahrzeichen macht Furore

Fischbach-Camphausen · Interessante Entwürfe zur Folgenutzung des Hammerkopf-Förderturms erreichten die Ingenieurkammer des Saarlandes. Letztlich siegte eine Saarbrücker Arbeitsgemeinschaft mit einem überzeugenden Konzept.

 Dem Hammerkopfturm könnte eine glänzende Zukunft bevorstehen. Ideen hierfür gibt es genug.Foto: Iris Maurer

Dem Hammerkopfturm könnte eine glänzende Zukunft bevorstehen. Ideen hierfür gibt es genug.Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Der von der Ingenieurkammer des Saarlandes ausgelobte Ideenwettbewerb zur Folgenutzung des Hammerkopf-Förderturms in Camphausen ist entschieden.13 Entwürfe aus dem gesamten Bundesgebiet von München bis Rügen, sowie aus der Schweiz und Luxemburg waren anonym zu bewerten, denn die Umschläge mit den Namen wurden erst nach den Platzierungen geöffnet, wie Frank Rogmann, Präsident der Ingenieurkammer des Saarlandes, erklärt. Er zeigte sich mit der Resonanz zufrieden: "Der große Verbreitungskreis der eingereichten Arbeiten macht die überregionale Bedeutung des Wettbewerbs deutlich."

Zu den Bedingungen gehörten der Denkmalschutz sowie Aspekte der Wirtschaftlichkeit der Pläne. Fünf Entwürfe kamen in die engere Auswahl, wobei der Sieger letztlich einstimmig gewählt wurde.

Die Preisrichter kürten die Arbeitsgemeinschaft von Prof. Burkhard Detzler, Prof. Andreas Brandolini und Dipl.-Ing. Gerhard Ospelt aus Saarbrücken zum Siegerteam des mit 10 000 Euro dotierten Preises. Das Preisgericht war sich einig, dass der Entwurf ein schlüssiges und flexibles Gesamtkonzept für die Erschließung und Nutzung bietet. "Das Rundum-Konzept war einfach stimmig", so Dipl.-Ing. Rolf Höhmann, Sprecher der Arbeitsgruppe "Denkmale der Industrie und Technik" von Icomos Deutschland, einem internationalen Rat zur Denkmalpflege, und Vorsitzender der Bewertungsjury. Spezielle optische und akustische Inszenierungen sollen das Baudenkmal hierbei als Landmarke im Sinne der Erlebniskultur in Szene setzen. Die flexible Nutzung des Erdgeschosses als Café oder etwa Biergarten war für Bürgermeisterin Karin Lawall ein entscheidendes Kriterium: "Der Turm kann so für Wanderer und Fahrradfahrer als Ort zum Verweilen dienen."

Anstelle eines zweiten Platzes wurden zwei dritte Plätze mit je 5000 Euro Preisgeld vergeben. Diese gingen an Prof. Dr. Jens Guthoff aus Dortmund sowie an die Arbeitsgemeinschaft Jean-Claude Welter, Laury Merch und Dina Paulus aus Grevenmacher in Luxemburg.

Zudem wurden zwei Pläne angekauft, um Teilaspekte daraus künftig nutzen zu können. Dies waren die Konzepte von Savir Fernández aus Berlin und Andreas Kreft aus München. So hat Fernández einen Park rund um den Turm gestaltet, und Kreft rückte als Zielklientel die Kinder in den Mittelpunkt. Er brachte ein schlüssiges Konzept hervor, wie Teile des Turms künftig museal genutzt werden können. "Gerade die Idee des Klettergartens war sehr gut, ist einfach und kostengünstig zu verwirklichen", erklärte Höhmann.

"Mit den Ideen kann die Gemeinde sich nun auf die Suche nach Investoren machen", so Höhmann, denn der Wettbewerb war vorerst nur ein Anstoß, wie mit dem Turm in Zukunft umgegangen werden kann. Die Pläne sollen noch bis 17. Dezember im Nebenraum der Gaststätte in der Fischbachhalle zu sehen sein.

Der Ideenwettbewerb wurde vom Landeswirtschaftsministerium, der Gemeinde Quierschied und der RAG Montan Immobilien GmbH unterstützt. Darüber hinaus erwartet der Hammerkopf-Förderturm im Frühjahr eine weitere Ehrung: Er wird im März von der Bundesingenieurkammer als herausragendes historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst ausgezeichnet.

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