Groko an Hähnchenbrust

Fischbach · Was sie im Dienst so machen, bleibt den Bürgern oft verborgen. Dass sie aber schaffen können, zeigten die Minister Reinhold Jost und Klaus Bouillon beim Fischbacher Dorffest. Dort rückten sie, bei enormer Hitze, dem Geflügel mit beachtlicher Professionalität zu Leibe. Die SZ behielt sie dabei im Auge.

 Hinterm Grill schufteten die Minister Reinhold Jost und Klaus Bouillon. Vor den Grill platzierten sich derweil Landtagspräsident Klaus Meiser, Bürgermeister Lutz Maurer, Ortsvorsteher Harald Quirin, ,,Chief“ Werner Jung und Raimund Bach (beide Arbeitsgemeinschaft Ortsrat und Vereine) sowie Manfred Maurer, Beigeordneter des Regionalverbandes Saarbrücken. Fotos: Iris Maurer

Hinterm Grill schufteten die Minister Reinhold Jost und Klaus Bouillon. Vor den Grill platzierten sich derweil Landtagspräsident Klaus Meiser, Bürgermeister Lutz Maurer, Ortsvorsteher Harald Quirin, ,,Chief“ Werner Jung und Raimund Bach (beide Arbeitsgemeinschaft Ortsrat und Vereine) sowie Manfred Maurer, Beigeordneter des Regionalverbandes Saarbrücken. Fotos: Iris Maurer

,,Herr Minischda, sinn die aach durch?". Ein bisschen bärbeißig schaut er ja schon. Um dann die Frage der SZ-Redakteurin mit einem glaub- und herzhaften ,,Joo, joo" zu quittieren. Und in der Tat: Außen knusprig, innen zart und saftig - das Abendessen war vorzüglich. Und das beim Fischbacher Dorffest, dessen Besucher die große Koalition, kurz Groko, mal von einer ganz anderen Seite erlebten.

Da standen bei brütender Hitze der schwarze Innenminister Klaus Bouillon und sein Amtskollege, der rote Umweltminister Reinhold Jost , hinterm glühend heißen Grill und stellten sich in den Dienst der guten Sache. 200 frische Hühnerbrüstchen, pikant gewürzt, hatte Reinhold Jost aus dem Saargau mitgebracht. Wobei man sicher annehmen darf, dass die Kühlkette eingehalten wurde. Denn Jost ist auch für die Lebensmittelüberwachung zuständig. ,,Ich brauch' noch e Wasser", war Bouillons Order nicht zu überhören. Er stand - im dunklen Hemd und in dunkler Schürze - vor dem Feuer und hielt klaglos durch. Konzentration ist hier vor allem gefragt, denn kein Brüstchen soll verbrutzeln. Das schließlich würde dem Image des Grillmeisters schaden, und als solcher gilt vor allem der Innenminister. Doch auch Kollege Jost ließ sich nicht hängen, hielt sich ganz wacker im properen weißen Kochkittel. Und so wanderte ein ums andere Mal das fertig gegarte Geflügelfleisch in einem Stück Fluites bei Zahlung von gerade mal drei Euro in die Hände der Dorffest-Gäste.

Gegen 19 Uhr war der Betrieb noch verhalten. Doch etwa eine Stunde später, als plötzlich laue Lüftchen für etwas Abkühlung sorgten, war kaum noch ein Sitzplatz zu ergattern. Heiß begehrt die Getränke an den Ständen, die zu familienfreundlichen Preisen über die Theke gingen. Vor allem Sprudel war der Renner.

Eröffnet wurde die von der Sonne verwöhnte Freiluftsause der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Ortsrat und Vereine von Ortsvorsteher Harald Quirin. Er durfte unter anderen auch den Landtagspräsidenten Klaus Meiser begrüßen. Derweil beobachtete ein älterer Herr die beiden Minister beim Brutzeln und meinte mit Blick auf seine weiblichen Begleitung: ,,Die schaffe nit in de eischene Sack." Wie wahr, denn der Erlös der großkoalitionären Grill-Aktivitäten geht an die Jugend der acht am Dorffest beteiligten Vereine.

 Geselliges Beisammensein beim Dorffest in Fischbach. Die Damen vom Kneipp-Verein, Ellen Meyer, Uschi Kuhn, Roswitha Riechert und Renate Salm (von links), genossen die gute Stimmung.

Geselliges Beisammensein beim Dorffest in Fischbach. Die Damen vom Kneipp-Verein, Ellen Meyer, Uschi Kuhn, Roswitha Riechert und Renate Salm (von links), genossen die gute Stimmung.

Nach etwa drei Stunden sagte die Polit-Prominenz der Fete Adieu. Und machte sich auf in den Feierabend. Nach einem kalten Duschbad haben sich die Männer bestimmt gesehnt.

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