Gesundheitlich bedenklich

Mitten im Leben · Als das Orkantief am heftigsten und die närrische Stimmung am trübsten war - also am Montag -, setzte ich einen lang gehegten Vorsatz in die Tat um: die Kosten-Minimierung im Haushalt. Wenn man schon den Nachwuchs nicht dazu bewegen kann, bei laufendem Heizungsbetrieb die Fenster zu schließen, muss man eben andere Maßnahmen ergreifen.

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Foto: Robby Lorenz

Also wechseln wir mal den Strom- und Gasanbieter. Es lohnt sich, sagt der findige Schwager und hält Beweise in der Hand. Ein solcher Wechsel ist nicht leicht, er fühlt sich etwas sonderbar an. Weil man doch verhaftet ist im Herkömmlichen, im allzu Vertrauten. Doch jetzt wird gewechselt.

Nun kommt das, was mir gar nicht liegt: den neuen Anbieter im Internet über die wichtigsten Details unterrichten. Der will einfach alles wissen: den derzeitigen Energieversorger, die Kunden- oder Vertragsnummer, die Zählernummer und den Jahresverbrauch. Und natürlich die IBAN. Mit schwillt der Kamm, der Blutdruck steigt, der Jähzorn bricht sich Bahn: dieses Gesuchsches, dieses Gefummelsches in den abgehefteten Unterlagen, aber auch diese elenden Zahlenkolonnen, die es einzutragen gilt. Und natürlich tippt man die eine oder andere Zahl falsch ein, wird aufgefordert, die Prozedur zu wiederholen. Mein Schwager, dieser Ausbund an Geduld, steht mir freundschaftlich bei und bringt die Sache zu Ende. Beim nächsten Anbieterwechsel sollte medizinisches Fachpersonal anwesend sein. Um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

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