Bürgerbeteiligung kann gelingen

Bildstock · Was bedeutet eigentlich Bürgerbeteiligung? Ist das nur ein Schlagwort für Sonntagsreden? Was heißt das konkret, und wie lässt sich so etwas umsetzen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich der amtierende Bürgermeister von Illingen, Armin König, und der CDU-Bürgermeisterkandidat für Friedrichsthal, Peter Ullinger, im historischen Rechtsschutzsaal in Bildstock.

 Armin König, Bürgermeister von Illingen (links), ist überzeugt, dass Bürgerbeteiligung keine hohle Phrase sein muss. Foto: Iris Maurer

Armin König, Bürgermeister von Illingen (links), ist überzeugt, dass Bürgerbeteiligung keine hohle Phrase sein muss. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Armin König und Peter Ullinger referierten aus zwei unterschiedlichen Perspektiven - nämlich: von bereits gesammelten Erfahrungen und den Vorstellungen für eine mögliche Umsetzung in Friedrichsthal. Die Diskussionsrunde mit interessierten Zuhörern diente dabei zugleich als Auftaktveranstaltung des neuen Formats "Zukunftswerkstatt für Friedrichsthal - Zeit für Veränderung".

Den Anfang machte König, der in einem rhetorischen Feuerwerk anhand von Beispielen aus der Praxis von Illingen - wie etwa dem Umbau der alten Dorfschule zur Käserei - demonstrierte, dass eine Bürgerbeteiligung funktionieren kann. Dabei erläuterte er sehr anschaulich die seiner Meinung nach wichtigsten Punkte für das Gelingen einer Bürgerbeteiligung , die da wären: informieren und motivieren, Teilhabe der Bürger, Kommunikation auf Augenhöhe sowie den Mut zu haben, andere Wege zu beschreiten. Sein Motto dabei: "Man muss den Leuten die Wahrheit sagen. Die Leute vertragen die Wahrheit. Und man darf nicht auf Wunder warten, sondern wir müssen uns selber helfen." Und dabei seien die Bürgermeister ihre eigenen Top-Experten, wenn es darum geht, ihre Stadt, ihre Gemeinde positiv zu verändern.

Bürgermeisterkandidat Peter Ullinger ging das Thema dabei viel theoretischer an, aber auch bei ihm kristallisierten sich als Leitlinien für das Konzept Bürgerbeteiligung die Einbindung und Motivierung aller Friedrichsthaler, eine frühzeitige Transparenz und Offenheit, klare Zielsetzungen, sorgfältig aufgebaute Prozessgestaltung sowie klare Spielregeln und Fairness innerhalb möglicher Projektrealisierungen heraus. Ziele der Bürgerbeteiligung sollten dabei sein, dass die Friedrichsthaler die Möglichkeit haben, ihre Stadt und die Politik mitzugestalten, und dass jeder wisse, was in seiner Heimat los ist. Dafür sprächen zudem, dass auch er die Bürger selbst als die besten Experten und Impulsgeber für Veränderungen in Friedrichsthal sehe und eine Bürgerbeteiligung zudem Vertrauen schaffe.

Auch über die Diskussionsveranstaltung hinaus forderte Ullinger die Bürger auf, ihm gegenüber Ideen und Anregungen zu äußern, dies könne sowohl telefonisch oder auf dem elektronischen Wege passieren sowie per Post mit Hilfe von Postkarten, die der Bürgermeisterkandidat vorher verteilt.

Bei der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde wurden von einigen Zuhörern Zweifel laut, ob eine solche Umsetzung in Friedrichsthal überhaupt möglich ist. Weil der Stadtrat Friedrichsthal doch sehr zerstritten sei.

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