Ein großer Leerstand verschwindet

Dudweiler · Ein Ärgernis war über Jahre das ungenutzte ehemalige Teppich Frick-Gebäude an der Sulzbachtalstraße in Dudweiler. Doch nun zieht hier ein Unternehmen ein – mit einer hierzulande neuen Geschäftsidee.

 Nicht nur durch den Rückspiegel betrachtet, sieht das ehemalige Teppich-Frick-Gebäude wieder sehr manierlich aus. Der Leerstand war viele Jahre ein Ärgernis für die Bürger. Foto: Thomas Seeber

Nicht nur durch den Rückspiegel betrachtet, sieht das ehemalige Teppich-Frick-Gebäude wieder sehr manierlich aus. Der Leerstand war viele Jahre ein Ärgernis für die Bürger. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber
 Geschäftsführer Andreas Kraft im Innern der Immobilie. Foto: dla

Geschäftsführer Andreas Kraft im Innern der Immobilie. Foto: dla

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Zurzeit wird im ehemaligen Teppick Frick-Gebäude in der Sulzbachtalstraße schon kräftig gearbeitet. Nach rund 13 Jahren soll das Gebäude nun wieder durch ein Unternehmen belebt werden. Die teilweise zerstörte und mit etlichen Plakaten verklebte Fensterfront wurde bereits entfernt, ein gewaltiger Schandfleck, wie viele Bürger meinen, soll nun schleunigst aus dem Stadtbild weichen.

Zwischen Mitte und Ende Januar kommenden Jahres soll der Betrieb eines Selbstlagerzentrums in Dudweiler losgehen, erklärt Geschäftsführer Andreas Kraft vom Unternehmen ,,Speicherboxx" aus Gießen. Hier können sich dann Unternehmen und Privatpersonen Lagerkapazitäten von einem etwa ein Quadratmeter großen Schließfach bis zur 20 Quadratmeter großen Box anmieten. Die Geschäftsidee ist vielen aus Film und Fernsehen bekannt und kam aus den USA nach Europa. "Allein in London existieren bereits 100 solcher Selbstlagerzentren. In den Niederlanden etwa 400, in Deutschland sind es bisher nur etwa 115", erklärt Kraft.

Los geht es im Januar allerdings erst mit dem Untergeschoss. Hier wurde bereits ein neuer Boden verlegt und die Wände gestrichen. Nach und nach soll dann das restliche Gebäude bis zum Jahr 2017 ausgebaut werden, 3000 Quadratmeter Lagerplatz sollen am Ende zur Verfügung stehen.

Ein Grund für den sukzessiven Ausbau ist auch die Nachfrage: "Wir wollen zunächst noch den Bedarf abwarten", sagt Andreas Kraft. Ein Problem ist das 2400 Quadratmeter große Dach. Hier wurde jede Menge Asbest verbaut, was nun entsorgt werden muss: "Wir müssen den Gesundheitsschutz für unsere Kunden und Mitarbeiter gewährleisten", so der Geschäftsführer. Insgesamt will Kraft 1,2 Millionen Euro in das Gebäude investieren, das zwischenzeitlich von Obdachlosen und Drogensüchtigen als Unterschlupf genutzt wurde.

"Es wird eine hochtechnisierte Anlage", erklärt der Diplom-Ingenieur, denn das Selbstlagerzentrum muss vor Diebstahl und Brandgefahr gesichert sein: "Die Luft wird ständig angesaugt und von einem System auf Rauch kontrolliert, das bei Bedarf auch selbstständig die Feuerwehr alarmiert." Auch Schädlinge müssen im Auge behalten werden, denn Motten, Mäuse und Nager können nicht nur von außen eindringen, sondern wandern bei Umlagerungen auch manchmal mit den Kartons aus dem heimischen Keller in die Lagerhalle: "Ein Schadtier-Monitoring ist notwendig, ein Kammerjäger wird die Anlage alle sechs Wochen kontrollierten", sagt Kraft.

Die Mieter werden das Selbstlagerzentrum 24 Stunden am Tag betreten können. Auch Dienstleistungen sind eingeplant, etwa die Annahme und Abgabe von Paketen. Hierfür und für die Mietverträge wird ein Büro eingerichtet, das montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr sowie samstags von 8 bis 13 Uhr besetzt sein soll, lässt der neue Unternehmer wissen.

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