Buntes Treiben unter grauem Himmel

Dudweiler · „Alle sind da, keiner hat abgesagt“, meldete der Festausschuss Dudweiler Faasenacht: 32 Gruppen und vier Musikkapellen mit über 1000 Teilnehmern marschierten zwei Stunden quer durch den Stadtbezirk.

 Bunt und gut gelaunt waren die Zugteilnehmer, hier die Nähfrauen und de Bub, und ihre Zuschauer auf Dudweilers Straßen. Fotos: Iris Maurer

Bunt und gut gelaunt waren die Zugteilnehmer, hier die Nähfrauen und de Bub, und ihre Zuschauer auf Dudweilers Straßen. Fotos: Iris Maurer

 Die Veganer.

Die Veganer.

 Die Gardemädchen vom DCC.

Die Gardemädchen vom DCC.

 Die Geisekippcher Määde.

Die Geisekippcher Määde.

Fieses Wetter? Na und? Davon lassen sich echte Narren doch die Stimmung nicht verderben. Wenn sich der große Fastnachtsumzug durch Dudweiler schlängelt, dann ist es den meisten ziemlich "wurschd", wenn's mal ein paar Tropfen regnet. Grau in grau hingen die Wolken gestern fast den ganzen Tag über Dudweiler . Nieselregen tröpfelte. "Auch wenn das Wetter schei... ist, den Umzug lassen wir nicht ausfallen", erklärte Ulrich Jäckels, der Vizepräsident des Festausschusses Dudweiler Faasenacht, am Morgen. Und er hoffte: "Es wird am Nachmittag schon noch aufklaren." Auch wenn dieser Wunsch dann doch nicht in Erfüllung ging, so ließ doch wenigstens der Regen nach.

Um 13.15 Uhr gab Zugmarschall Rainer Wunn das Kommando: "Mir geh'n los. Der Zug marschiert." Begleitet wurde Wunn von Patrice Eber. Als bunter Clown mit einem langen Schirm ging er - wie schon seit vielen Jahren - auch diesmal vorneweg. In der Rehbachstraße hatten sich alle Teilnehmer getroffen. Dort warteten auch schon zahlreiche Zuschauer. Umzug gucke, das ist "in" in Dudweiler . Da mag das Wetter noch so schlecht sein. "Von dem bisschen Regen lassen wir uns doch die gute Laune nicht verderben", rief ein Narr und forderte eine Frau, die sich ein Regencape über ihr Kostüm gezogen hatte, auf: "Zieh doch denne Kittel aus." Das bunte Treiben unten bot einen wunderschönen Kontrast zu dem Grau am Himmel. Tausende von Männern, Frauen und Kindern, verboozt oder auch nicht, säumten die Straßen, bereiteten den vorbeiziehenden Narren einen tollen Empfang. "Alle sind da, keiner hat abgesagt", meldete der Festausschuss Dudweiler Faasenacht. Auch die Waldhäusles Hexen aus Esslingen-Sirnau waren in den Straßen von Dudweiler unterwegs. 32 Gruppen - dabei einige große Festwagen und vier Musikkapellen - mit über 1000 Teilnehmern marschierten zwei Stunden quer durch den Stadtbezirk Dudweiler . Immer wieder waren Alleh-Hopp-Rufe zu hören, und aus den Lautsprechern der großen Wagen wummerten Fastnachtshits am laufenden Band. Der Freie Fanfarenzug 1992 Dudweiler gab den Marschrhythmus vor. Die Musiker waren als Schornsteinfeger verkleidet.

Unaufhörlich tanzten die Gardemädels, warfen Küsschen in die Menge und forderten die Narren am Straßenrand zum Mitmachen auf. Das war ansteckend. Da war das miese Wetter schnell vergessen. Wieder mussten alle Gruppen am Dudweiler Kinderprinzenpaar vorbeidefilieren. Huldvoll grüßten ihre Lieblichkeit Cassady I und seine Tollität Serkan I. vom Prinzenwagen des Dudweiler Carneval Clubs. Live-Musik machten neben dem Freien Fanfarenzug Dudweiler , der Schalmeien- und Kulturverein Dudweiler , der Musikzug 1968 Dudweiler sowie die Node-Pirade aus Sulzbach. Alle sechs Dudweiler Karnevalsvereine waren mit großen Abordnungen dabei. Die kleinsten Narren wurden im Kinderwagen mitgeschoben. Dazu kamen die Narren vom Karnevalsverein "Blau-Weiß" aus Friedrichsthal und die Kollegen vom Carneval Club St. Avold. Sie hatten einen Leuchtturm mitgebracht. Beim närrischen Spektakel waren viele bunte und bestens gelaunte Gruppen dabei. Da waren beispielsweise die "Adda-Girls", die "Star-Wars-Live-Truppe" mit Darth Vader an der Spitze oder die Tempeltänzerinnen von den Nähfrauen. Die skandierten: "Mit guter Laune und Humor, haben wir so einiges vor." Die Herrschaften vom FC Hofweg hatten diesmal die "Narren-Mafia" geschickt. "Hex, Hex - wir verzaubern Dudweiler ", versprach Pro Dorf. Und das Kaltnaggischer Dreigestirn ("Jungfrau Olchi, Bauer Urmel und Prinz Willi") hatte seinen Spaß - genauso wie die Mädels und Jungs vom Jugendrotkreuz . Die mussten einfach dabei sein. Denn schließlich sind sie "infiziert von der Dudweiler Faasenacht". Spaß hatten alle; den kollektiven Freudentaumel lässt man sich hier so schnell nicht vermiesen.

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