Bänker machen sich die Hände schmutzig
Dudweiler · Der Sparkassenverband unterstützt die Dudweiler Jugendlichen nicht nur mit rund 5000 Euro; selbst die Chefin hilft mit ihrer Hände Arbeit bei der Restaurierung der Außenanlage.
Feuerwehrleute, Alten- oder Krankenpfleger und Ärzte sind laut vieler Meinungsumfragen die angesehensten Berufe in Deutschland. Bei derartigen Untersuchungen immer ganz hinten rangieren Versicherungsvertreter, Politiker und Bankangestellte. Vielleicht, weil mit der früheren Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider (SPD ) wieder eine Politikerin an der Spitze des Sparkassenverbandes steht, versucht man nun, das schlechte Image der Bänkerinnen und Bänker ein wenig aufzupolieren. 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkassen tauschten zwei Tage lang Schreibtisch, Computer und Überweisungsformular mit Schubkarre, Schaufel und Hammer. Sie helfen, den in die Jahre gekommenen Außenbereich des Jugendzentrums (Juz) in Dudweiler wieder aufzuhübschen.
"Wenn es hilft, unser Image zu verbessern, nehmen wir das gerne mit", sagt einer, der der im "normalen Leben" als Referent für IT und Organisation tätig ist, "aber als Sparkasse haben wir ja ohnehin einen engen Bezug zur Bevölkerung. Im Vordergrund steht der gute Zweck, und für uns ist es auch eine Art Teambuilding."
Unkraut wurde entfernt, ein Weg angelegt, Treppenstufen geschaffen, ein Hang abgestützt, alte marode Sitzgelegenheiten durch neue ersetzt und die Grillstelle in einen einladenden Zustand versetzt. "Ich arbeite gerne mit den Händen. Da sieht man am Ende des Tages ein Ergebnis", sagt Ursula Kuhnen, die sonst das Sekretariat Kommunikation leitet, "es ist schön, mal draußen zu arbeiten."
Das Projekt wurde vom UPJ-Servicebüro, einer Zusammenarbeit von Regionalverband und der Landesarbeitsgemeinschaft "Pro Ehrenamt", organisiert und von den Stiftungen "Bürgerengagement Saar" und "Lichtblick Saar" sowie der Firma Gartengestaltung Birkenmeier unterstützt. "Es ist schon wichtig, dass wir professionelle Anleitung dabei haben", sagt Michael Regnery, seit acht Jahren Sozialarbeiter im Juz Dudweiler . Die Einrichtung ist von Montag bis Mittwoch zwischen 14 und 20 Uhr sowie Donnerstag und Freitag zwischen 16 und 22 Uhr gut frequentiert. "Dabei haben wir Kinder ab zehn Jahren bis hin zu jungen Erwachsenen mit etwa 20 Jahren aus allen Bevölkerungsschichten", erzählt Regnery.
Neben den üblichen Wochenangeboten gibt es an Wochenenden immer wieder Touren und Freizeiten. Dass die freiwilligen Helfer und die Nutzer nicht gemeinsam an der Verschönerung arbeiten können, bedauert der Sozialarbeiter , "aber es war aus Gründen der Arbeitszeiten leider nicht machbar". Cornelia Hoffmann-Bethscheider packte selbst mit an, machte sich richtig die Hände schmutzig und hatte auch noch Spaß dabei: "In Jugendzentren werden Gemeinschaftsfähigkeit, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gefördert. Da unterstützen wir gerne." Insgesamt rund 5000 Euro wurden für das Projekt am Dudweiler Juz investiert.
