Sagesa und ihre Gegner bringen deutlich mehr Anhänger auf die Beine

Dudweiler · Zum dritten Mal hatten die "Saarländer gegen Salafisten" (Sagesa) zum Abendspaziergang nach Dudweiler eingeladen. Und bereits zum dritten Mal hatte das Bündnis "Bunt statt Braun" eine Gegendemo organisiert.

Bereits beim vorigen Abendspaziergang im Bezirk verbuchte Sagesa einen leichten Zuwachs. 38 Personen waren unter anderem mit "Asylanten raus"-Rufen marschiert. Diesmal kamen deutlich mehr. Laut Polizei waren zwischen 90 und 100 Personen dem Sagesa-Aufruf gefolgt. Damit hat sich die Truppe um Organisator Sascha Wagner mehr als verdoppelt.

Doch auch die Demonstranten für ein weltoffenes Dudweiler hatten Zulauf. Etwa 70 demonstrierten gegen den vorherigen Sagesa-Aufmarsch. Gestern Abend versammelten sich laut Polizei gut 150 Bürger. Mit Trillerpfeifen, Flaggen und Transparenten standen sie für die Vielfalt im Stadtbezirk ein. Bezirksratsmitglied Gabriele Ungers (Die Linke ) kündigte junge Redner an: "Wir wollen die Sichtweise der Jugend kennenlernen und unsere Stimme erheben." Unter anderem sagte Lea Grass, stellvertretende Juso-Vorsitzende Saarbrücken: "Sätze wie: ,Ich bin kein Rassist, aber...' sind nicht die Stimme des Volkes." Sie erinnerte an das Willy-Brandt-Zitat: "Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein, im Innern und nach außen."

Barbara Meyer (Grüne) rief: "Danke, dass ihr nicht müde werdet." Und zur Sagesa-Demo gerichtet sagte Meyer: "Wir stehen für Demokratie und Menschlichkeit. Ihr macht uns keine Angst."

Martin Kerz, SPD-Bezirksratsmitglied, ging auf die Teilnehmerzahl ein: "Wir sind mehr geworden, und wir wollen ein deutliches Zeichen setzen."

Und obwohl auf der einen Seite Hooligangesänge angestimmt wurden und auf der anderen Antifa-Aktivisten auszumachen waren, blieb die Lage ruhig.

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