Wildschweine haben sich verzogen

Dudweiler · Wenn vieles gelingt, dann darf man auch mal ein Fest feiern. Ein solches Fest fand am Wochenende auf Einladung der Jagdgenossenschaft Saarbrücken in Dudweiler statt. Einige Neuigkeiten gab es da zu erfahren.

 Der Natur zugewandt, präsentierten sich in Dudweiler die Jagdhornbläser Köllertal. Fotos: Becker & Bredel

Der Natur zugewandt, präsentierten sich in Dudweiler die Jagdhornbläser Köllertal. Fotos: Becker & Bredel

 Edwin Wagner, Joachim Rixecker, Albert Presser, Marc Robiné und Jagdvorsteher Jürgen Robiné (von links) haben dieses und vier weitere Insektenhotels realisiert.

Edwin Wagner, Joachim Rixecker, Albert Presser, Marc Robiné und Jagdvorsteher Jürgen Robiné (von links) haben dieses und vier weitere Insektenhotels realisiert.

Quasi wie ein Mantel, sagen die Jagdpächter Henning Krohne und Jens Lellek, legt er sich um den Stadtbezirk herum: der Dudweiler Jagdbogen. Zwischen Kalkofenstraße, In der Fröhn, Schiedeborn und Dachsbau-Ranch gelegen, tut sich seit geraumer Zeit so einiges in diesem Gebiet. Mit tatkräftiger Unterstützung ehrenamtlicher Helfer, die ein ums andere Mal die Ärmel aufkrempelten, sowie auch durch finanzielle Zuwendung mehrerer Sponsoren sind hier fünf große Insektenhotels entstanden. Wildbienen, Käfern, Schmetterlingen und anderem Getier bieten sie einen prima Unterschlupf. Die Einweihung dieser hübschen und vor allem nützlichen Herbergen war der Anlass, die SZ zu einem kleinen Fest einzuladen. Bei Bier und Rostwurst, bei Kaffee und Kuchen erfuhr die Öffentlichkeit mehr über das Areal und seine Nutzung. Der Dudweiler Jagdbogen, erklären Jagdvorsteher Jürgen Robiné und sein Stellvertreter Edwin Wagner, gehört mittlerweile zur Jagdgenossenschaft Saarbrücken. Eine solche Genossenschaft umfasst eine Mindestfläche von 150 Hektar, davon 75 Hektar zusammenhängend. Das war in Dudweiler nicht mehr gegeben. Und so schloss man sich der Jagdgenossenschaft Saarbrücken an. Die Grundeigentümer haben Henning Krohne und Jens Lellek das Jagdausübungsrecht übertragen. Sie wiederum bemühen sich, alle Nutzungsinteressen unter einen Hut zu bringen. Denn hier sind unter anderem auch Pferde auf der Koppel und Burenziegen heimisch. Einige Bienenvölker findet man hier im Übrigen auch.

Das menschliche Miteinander scheint gedeihlich, von allen Seiten wird dies beteuert. Vor allem die Kommunikationsbereitschaft der Jagdpächter mit den hier lebenden Bürgern wird lobend hervorgehoben. Und so feiert man auch gern mal ein Fest, das der freundschaftlichen Kontaktpflege dient. Die Probleme mit den Wildschweinen, die hier noch vor wenigen Jahren wüteten (wir berichteten mehrfach), hat die Jagdgenossenschaft mittlerweile im Griff. Flächen wurden gemulcht, und die Stadtverwaltung ließ einen Fichtenbestand roden, sodass die Schwarzkittel keine Rückzugsgebiete mehr haben. Die Jagdpächter ergriffen zudem geeignete Maßnahmen, um die Wildschweine zurückzudrängen. Seither ist weitgehend Ruhe. Und dann entstand gemeinschaftlich die Idee, im Jagdbogen ein paar schöne Akzente zu setzen. So haben die Insektenhotels schon mal den Anfang gemacht. Auch mit der Grundschule Herrensohr/Jägersfreude, so Edwin Wagner, möchte man künftig noch mehr zusammenarbeiten, immer in Hinblick auf Natur- und Umweltschutz, wofür man schon die Kleinsten begeistern kann.

Als wir mit Anwohnern und Nachbarn an einem herrlich sonnigen Samstag hier oben, unweit der Malditzerbergstraße sitzen, genießen wir einen herrlichen Ausblick. Und erfahren, dass auch viele Fledermäuse in dem Gebiet heimisch sind. So stadtnah und doch so ländlich - ein kleines Paradies hat hier so mancher Mensch direkt vor der Haustür.

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